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Chaudlait ist einer der Gründer des wohl authentischsten Berner DJ Kollektivs Tiefgang Recordings. Knapp zwei Jahre nach seinem ersten UBWG-Podcast liefert uns der Berner DJ erneut ein sphärisches Beet an Hi-Hat-lastiger Musik. Seine Liebe zur Musik fand er während seiner Ausbildung in England. Für Videos perfektionierte er Geräuschkulissen und wurde so zum Digger der elektronischen Musik.

Im Gegensatz zu all seinen Label-DJ-Freunden ist er der Einzige, der nicht selbst Tracks produziert: «Ich bin zu ungeduldig, um Musik selbst zu arrangieren. Ich habe schon oft damit begonnen, mit den ganzen Tools, die bei uns im Studio massig herumstehen, zu spielen – am Ende des Tages zieht es mich dann aber immer wieder zurück und ich investiere meine Zeit lieber für das Entdecken neuer Musik. Ich mache diesen Part viel lieber – richtig gut und intensiv.»


Chaudlait grüsst – Foto: Nicola Schmid, nschimd.chChaudlait grüsst – Foto: Nicola Schmid, nschimd.ch


Die musikalischen Ansprüche von Chaudlait

Was auf den ersten Blick fast ein wenig arrogant klingen mag, wirkt im zweiten Augenschein äusserst kalkuliert und spiegelt die Freude am Entdecken der endlosen Welt der elektronischen Musik wieder. Es zeigt sich beispielsweise darin, dass Chaudlait pro Mix jeweils zwei bis drei Tage investiert, um die passende Musik zusammenzustellen. «Was mich an DJs wie Marcus Worgull oder Dixon so begeistert, ist nicht unbedingt ihre Musik, sondern viel mehr, wie es ihnen gelingt Tracks, die alleine überhaupt nicht in einen Club passen, perfekt tanzbar in ein Set zu verpacken. Die Tracks alleine würden null Sinn ergeben, der Mix ist als Ganzes jedoch perfekt – und das ohne 4-2-the-floor.»


«Für mich ist die Aussage “so etwas habe ich noch nie gehört” nach einem meiner Sets ein richtig schönes, wenn nicht sogar das perfekte Feedback.»


Joel bleibt sich trotz seinen unzähligen genreüberschreitenden Sets und BPM-Ranges von 105 bis 135 Schlägen pro Minute enorm treu und erzählt, wie auch in unserem neuen Podcast, ganze Geschichten. Für ihn ist die Idee von Techno, wenn man sich frei durch Bandbreiten von Musik durchspielen kann, Akzente setzt und dabei das eigene Interesse an den Tracks nie verliert. Dazu soll sich ein Club-Set zu einem Podcast beim Hören unterscheiden – das sind bei Chaudlait immer zwei verschiedene Paar Schuhe.


Chaudlait_bern_tiefgang_virusChaudlait, Tralala und Sképson sind gern gesehene Gäste bei Mental X.


Das Kapitel Tiefgang

Neben seinen zahlreichen und trotzdem einzigartigen Mixes, spielt sich die Liebe zum Techno auch im Label Tiefgang Recordings wieder. Wenn man an einer ihrer Partys aufkreuzt, sieht man sofort: das ist Tiefgang. Diese Detailverliebtheit, der Drang nicht in einen Trott zu verfallen oder die Line-Ups, fernab der Name-Dropping Kultur, sind alles Markenzeichen der Berner. Als kleine Anekdote findet man unter tiefgang.be anstelle der perfekt designten Webseite eine 2001 kreierte, zeitlose Trash-Seite. «Dies ist ein Schritt weg von allen anderen. Wir hatten keine Zeit mehr, die Seite immer wieder upzudaten. Deshalb entschieden wir uns kurzerhand dafür, etwas Zeitloses zu machen.»


teifgang nicu storboEines von Nicola’s Bilder aus dem Dachstock. Dies ist jedoch nicht auf «Techno zum Foto» vertreten.


Zeitlos wird sicherlich auch der nächste Wurf des Labels: Ihr Fotograf Nicola Schmid (NINE WHORES ON CRACK UNDER A STARRY SKY) gab an neun Produzenten aus Bern ein ganz spezielles Bild. Diese arrangieren passend zum Foto einen Track, der ab dem 25. November auf einer Doppelvinyl Namens «Techno zum Foto» veröffentlicht wird – etwas, dass es in dieser Form wohl noch selten gegeben hat. Unter anderem werden da Otacto (Benfay und Nils), Gray Chalk oder Sképson dabei sein – zwei der Tracks hat Chaudlait bereits im neuen UBGW-Podcast eingebaut.

Von Knäckebröd zu Chaudlait

Als wir das letzte Mal von Chaudlait schrieben, trat er noch unter dem Namen Knäckebröd in Erscheinung. Der Wechsel erfolgte aus mehreren Gründen: «Erstens kann ich mich nun unter meinem Rufnamen Scholä und nicht unter einem Pseudonym in der Musikwelt bewegen. Mittlerweile verschmilzt diese immer stärker mit meinem Alltag. Andererseits habe ich mich in der Vergangenheit von minimalistischen, über progressive und melodischere Klängen zum reiferen Techno weiterentwickelt. Mein bisheriger Namen war an Erwartungen gekoppelt und nun darf ich mich wieder völlig frei bewegen. Zudem steht die Person dann zugunsten der Musik wieder weniger im Vordergrund.»

Ich habe ehrlich gesagt keine so detaillierte Aussage erwartet, doch es zeigte mir einmal mehr, dass die Tiefgang-Boys, insbesondere Chaudlait sich enorm viel mit ihrem Wirken in der Musikwelt auseinandersetzen. Das wirklich Schöne dabei ist, dass es ihnen immer gelingt sich nicht zu ernst zu nehmen – etwas, das viele in der Szene immer mehr vergessen.



Chaudlait gibts auf Soundcloud oder Facebook.

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