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Mit Mix Nummer 98 in unserem hauseigenen Podcast tauchen wir nach langer Zeit wieder einmal ein in die Welt des live Performings. Carlos Weber alias Edelstahl gilt als exzellenter Live-Act im Bereich des Technos. Seit 2001 tüftelt und werkelt der passionierte Produzent an seinen rasanten Live-Sets, die er unteranderem mit modularen Synthesizern erzeugt.

Uns freut es jedenfalls gewaltig nach langer Abstinenz euch wieder Mal ein reines Techno-Set präsentieren zu dürfen. Wie dieses entstand und was Carlos Weber sonst so treibt, verriet er uns ausserdem im Interview.

Künstlername: Edelstahl (live)
Kanton: Zürich


Hallo Carlos, Edelstahl gilt seit jeher für kompromisslosen Techno. Wie hat sich deine Musik in den letzten zwanzig Jahren entwickelt?

Edelstahl: Ich habe im Jahr 2000 recht hart angefangen, da war Schranz noch ein grosses Thema. Meine Grundidee blieb jedoch die gleiche und zwar einfach Sound zum Feiern zu machen.

Unterdessen produziere ich auch ruhigere Tracks. Mein Hauptziel ist es Live-Acts zu produzieren, das macht mir am meisten Spass.

Und wie würdest Du dein aktuelles Live-Set beschreiben?

Mein aktuelles Set ist eine Mischung aus analogem Techno (Oldschool) und Newschool Techno. Mit Newschool bezeichne ich den aktuellen Techno in Ableton Format.

Du hast dich bereits früh entschieden deine Vinylscheiben beiseite zu stellen und als Live-Act aufzutreten. Was waren deine Beweggründe?

Ich habe zuerst mit Produzieren angefangen, da hatte ich aber noch keine musikalische Richtung. Ich wusste nur, dass es elektronisch sein muss. Als ich das Auflegen entdeckte, erweiterte ich mein Sound Spektrum und wagte mich wieder an das produzieren.

Da ich schon meine kleinen Auftritte hatte, die auch zu meiner Leidenschaft zählten, beschloss ich dann meine Produktionen direkt zu präsentieren und so fing es an mit den Liveacts.

Wie viel Improvisation steckt in deinen Sets und wie weit versuchst du deine Tracks zu reproduzieren?

Meine Tracks bestehen nur aus Beats mit 8 oder 16 Takten, die ich zu einem Track präsentiere. Ich bereite meine Klänge und Kabelverbindungen meines Modular-Synths im Studio vor und im Liveact wird meistens alles wieder verstellt. Dazu bereite ich auch immer einen Plan vor, den ich jedoch immer wieder während des Liveacts ändere. Der Plan ist dennoch wichtig für mich, da er mir die Richtung zeigt. Gewisse Tracks, die mir sehr gefallen, versuche ich gleich zu reproduzieren, aber dann programmiere ich meistens ein paar Sequenzen mehr oder schreibe mir Notizen.

Wir haben gelesen, dass du deinen ersten Sequenzer bereits 1994 gekauft hast. Wie hat sich das Produzieren im Vergleich zu deinen Anfangstagen verändert? Wie produzierst Du heute?

Edelstahl: Das ist halb richtig. Als ich 14 war, baute ich mir meinen ersten mechanischen Sequenzer. Danach, mit 16, mein erstes Keyboard und eine kleine Drummaschine. Richtig produzieren fing ich erst 2001 an, als ich mehr Erfahrung gesammelt hatte.

Ich glaube, ich produziere fast genauso wie früher, nur dass ich viel genauer und sauberer arbeite, was das Abmischen und Premastern angeht. Auch die Abhörqualität im Studio hat sich verbessert, so dass ich besser produzieren kann. Natürlich haben sich auch meine Instrumenten und Software geändert und weiterentwickelt, so dass ich mehr und andere Möglichkeiten zur Verfügung habe.

Dein Imprint ‚Stahlplatten‘ ist eines der wenigen reinen Techno-Labels in der Schweiz. Wie siehst Du die lokale Technoszene im Allgemeinen?

Leider gibt es fast keine Techno Produzenten aus der Schweiz und somit kriege ich auch selten Demos zugesendet. Dies ist nicht so schlimm, es gibt genug aus dem Ausland, welche sehr gut sind. Ich orientiere mich somit schon sehr lange im Ausland. Die Technoszene ist in ganz Europa stark, ausser in der Schweiz. Wobei man zwischen kommerziellem Techno den Underground unterscheiden sollte. In der Schweiz gibt es doch hin und wieder etwas, jedoch mehr im kommerziellen Bereich. Mit der Schliessung des Rohstofflagers ist ein riesiges Loch entstanden und der Techno verschwand komplett aus Zürich, was wir alle sehr bedauerten.

Was dürfen wir von Edelstahl und Stahlplatten in nächster Zeit erwarten?

Edelstahl: Ein neues Live-Set natürlich 🙂 Und jede Menge Tracks, die schon unterwegs sind von verschiedenen Produzenten und von mir.

Vielen Dank!



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