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Podcast 050 - Patrick PodageUnglaublich, wir haben die Nummer 50 geknackt! Vor gerade mal zwei Jahren starteten wir unseren hauseigenen Podcast, welcher bis heute ausschliesslich Mixes von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern enthält. Dementsprechend möchten wir euch auch zu unserem 50. Jubiläum ein Set eines ganz besonderen Schweizer Künstlers näher ans Herz legen: Vorhang auf für Patrick Podage!

Der Berner Überflieger ist aus der Schweizer Clubszene schon lange nicht mehr wegzudenken. Landauf, landab zieht der 28 jährige Produzent einen Club nachdem anderen in seinen Bann. Doch das ist bei weitem nicht alles. Zu seinen Engagements im Inland kann der Hauptstädter auf unzählige Gigs auf der ganzen Welt zurückblicken, so etwa in China, Russland, Spanien oder vielen weiteren Destinationen. Es gibt praktisch kein Land, in welchem er sein Können noch nicht unter Beweis stellen durfte. Bei einer solchen Flut an Gigs und Auftritten vergisst man schon fast, dass Patrick Podage zudem ein exzellenter Musikproduzent ist. Seine Tracks haben stets diese prägnante Basslinie gepaart mit dem gewissen Etwas. Dazu kommt, dass er sich einen Namen als unermüdlicher Remixer für alle Grössen des internationalen elektronischen Musikbusiness gemacht hat.

Doch wie ist Patrick Podage eigentlich zur Musik gekommen und was hat sich seit seinem letzten Mix für Unsere Beweggründe (Podcast 006) in seiner Musikkarriere so verändert? Wir hatten das Vergnügen mit Patrick Podage über sein Treiben als Musiker zu plaudern…

Lehnt euch zurück, nehmt die Lesebrille hervor, schraubt das Volume hoch und geniesst 60 Minuten hervorragende Musik.

Viel Spass!

Patrick Podage auf Facebook
Patrick Podage auf Soundcloud

Hallo Patrick! Die letzten paar Jahre waren für dich mit Sicherheit ganz besonders. Du wurdest in den weltweit angesagtesten Clubs gebucht und konntest mit unzähligen Tracks und Remixes die Leute auf den Dancefloors in Massen begeistern. Hättest Du dir so etwas jemals erträumt?

Patrick Podage: Nein. Hätte auch nie gedacht jemals solch eine Frage beantworten zu dürfen ;-). Ich bin immer noch überrascht wie alles seinen Lauf genommen hat. Geplant war es auf jeden Fall nicht. Ich bin auch unendlich dankbar dass ich durch meine Musik herumreisen darf und freue mich jedes Mal erneut auf neue Gesichter, Kulturen und Clubs.

Patrick PodageUnd ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. Erzähl mal, wie hat Deine Geschichte rundum die Musik eigentlich ihren Lauf genommen?

Musik hat mich schon als kleines Kind beeinflusst. Sobald ich sie hörte, hatte sie meine ganze Aufmerksamkeit… und wenn sie gerade nicht lief, trug ich sie im Kopf mit. Als ich im Alter von etwa 8 Jahren anfing selber Songs zu kreieren war der Spassfaktor so gross, dass ich in meiner Freizeit nichts mehr anderes im Sinn hatte. Ich hatte keine spezifische Musikstilrichtung auf die ich mich richtete. Hauptsache ich konnte mit meinen Grooveboxes und Keyboards irgendwas machen. Manchmal Techno, manchmal Trance, manchmal Big & Breakbeat, manchmal Hip Hop, manchmal etwas Klassik etc. Das fand alles in den 90er statt… Ich erinnere mich noch wie mich meine ersten „Dance Mission“ Tapes und andere damaligen Compilations dabei beeinflusst haben. Etwas später kam dann das Nachtleben und das Djing dazu. Ich habe nie aufgehört, die Musikmacherei für mich persönlich an oberster Stelle zu setzen. Nicht des Erfolges wegen, sondern weil ich ohne diese Tätigkeit einfach unzufrieden bin.

Mit deinem Dancefloorkracher “Hold You”(Noir Music) erschien im Jahr 2012 dein bis dato erfolgreichster Track. Was hast Du diesem zu verdanken und was veränderte sich nach der gewaltigen Resonanz im In- und Ausland?

Ich verdanke diesem Track einen Grossteil meiner „Karriere“ als Deep House Produzent & DJ. Bevor diese Resonanz kam, habe ich sehr oft den Musikstil gewechselt und an vielen verschiedenen Projekten gearbeitet. Dann aber, kamen die ganzen Feedbacks und Anfragen auf mich zu und unzählige Türen standen plötzlich offen. Verändert hat sich natürlich mein Ruf. Auf einmal wurde ich als etablierter Deep House Produzent betrachtet und habe anscheinend das Interesse im Ausland geweckt. Ich frage manchmal gerne bei den Promotoren nach wieso sie mich eigentlich gebucht haben… als Antwort kommt meistens immer noch: Wegen „Hold You“.

Gleichzeitig begann damals deine, sagen wir mal, Sucht nach Remixes. Es gibt wohl kaum einen anderen Schweizer Produzenten, der so viele Neuinterpretationen von anderen Tracks veröffentlicht wie Du. Was reizt Dich am Remixen?

Hehe… Es ist keine Sucht. Es ist mehr ein Austausch mit Gleichgesinnten und bringt mich dazu, Projekte abzuschliessen. Ohne Deadlines wäre ich verloren! Wie bereits erwähnt hat „Hold You“ die vielen Anfragen von Überall verursacht. Ich erhalte heute immer noch mindestens 1-2 Remixanfragen pro Woche und versuche diese so oft wies geht anzunehmen. Es treibt mich zeitlich eigentlich immer in die Enge.. .ist herausfordernd, manchmal auch Nervenzerreissend, stört mich aber nicht. Es gehört dazu. Ich fühle mich trotzdem jedes Mal geehrt, egal woher eine Anfrage kommt und kann einfach nicht „nein“ sagen. Vor allem nicht, wenn ich erfahre wie viel Freude die Leute daran haben. Daher die vielen Remixes…

Egal ob Remix oder Original. Beim Hören Deiner Tracks fällt einem schnell mal Dein bewusster Umgang mit den Bässen auf. Du scheinst einen Hang nach prägnanten, melodiösen Basslinien zu haben, welche schnell mal im Ohr stecken bleiben. Stimmt dieser Eindruck?

Ja, das stimmt. Und dies obwohl ich Techno und House ohne grossen Melodien liebe. Wenn ich an einer Spur viel Zeit investiere, dann an der Bassline. Am Klang und vor Allem an der Art und Weise wie ich sie einspiele. Es vergingen schon ganze Nächte in denen ich in einem Loop nur an Groove und Melodie der Bassline gefeilt habe. Ich arbeite generell gerne mit Melodien. Das merkt man. Ich mache auch gerne Musik die man auch Zuhause laufen lassen kann ohne ein etablierter Raver sein zu müssen. Der Wiedererkennungswert meiner Songs ist jedoch durch Druck entstanden. Bei 1-2 abzuschliessenden Projekte pro Woche bleibt leider nicht viel Zeit um an neuen Sounds und Klangfarben herumzutüfteln. Zudem kommt noch, dass die Labels die mich anfragen anhand von meinen bisherigen Releases klare Vorstellungen haben. Ich habe noch nie zuvor so lange am Stuck nur eine Stilrichtung produziert. Bald kommt jedoch frischer Wind… Ich freu mich drauf 😉

Patrick PodageKommen wir zurück zu Deinen unzähligen Auftritten im Ausland. Neben europäischen Destinationen konntest Du vor gut einem Jahr deine erste Erfahrungen im asiatischen Raum machen. Wie war es in Shanghai zu spielen und gibt es signifikante Unterschiede zur europäischen Clubkultur?

Shanghai hat mich besonders überrascht. Erst war ich skeptisch und dachte an überfüllte Strassen, gestresste Menschenmengen und Kulturschock. Bisher war ich zweimal dort und freu mich riesig aufs dritte Mal diesen Mai. Die Clubkultur in Shanghai ist ausserordentlich divers, da sich in dieser eher westlichen Stadt unzählige Menschen aus aller Welt aufhalten. Es gibt kaum Musikrichtungen die dort nicht vertreten sind. Alles scheint ziemlich gelassen zu sein und die Partys gehen einfach ab. Das „Lola“ ist für mich bisher immer noch an oberster Stelle was Clubs angeht. Solch ein multikulturelles Publikum anzutreffen kommt kaum woanders vor.

Was vermisst man so, wenn man in Asien oder auch Europa unterwegs ist?

Bis auf das eigene Zuhause vermisst man nicht viel, da die Aufenthalte eher kurzer Dauer sind. Als Gast DJ erlebt man meistens nur die positiven Seiten eines fremden Landes. Gutes Essen, nette Betreuung, schöne Hotelzimmer etc. Wenn ich verreise freue ich mich auf andere Kulturen. Sollte ich aber über längere Zeit nicht in Bern spielen vermisse ich dies sehr. Ich mag dieses „heimelige“ Gefühl und freue mich immer wieder wenn ich in meiner Heimatstadt spielen darf.

Was bedeutet Dir Bern im Allgemeinen und was haltest Du von seinem Nachtleben?

Bern bedeutet mir mehr als nur viel. Hier bin ich aufgewachsen und habe alle meine Erfahrungen gesammelt. Ohne all die Berner Crews, Musiker, Veranstalter und Partygänger hätte ich gar nicht die Möglichkeit gehabt  mich in der Sache so zu entwickeln.  Der „Bernergroove“ ist für mich etwas ganz besonderes und ich stelle fest, dass dieser auch im Ausland sehr gut ankommt.

Vielen Dank an Patrick Podage!

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01) Endless Sommer (Original Mix) – Terranova
02) Amnesia (Original Mix) – Saverio Celestri & Samuel Habykai
03) Fantômes (Original Mix) – Patrick Podage Feat. Clara Gostinsky
04) Facts (Noir’s Raw Club Edit) – Audiowhores Feat. Stee Downes
05) Back It Up (Patrick Podage Remix) – Toucan
06) Style (Kellerkind Remix) – Nick Devon Feat. The Lazarusman
07) B Side (Original Mix) – Rick Sanders
08) Conjure Balearia (Original Mix) – Maceo Plex
09) Don’t Get Mad At Me (Patrick Podage Remix) – Tosel & Hale
10) I Wanna Give You My Love (Patrick Podage Remix) – Xandl
11) Left Me Out (Original Mix) – Patrick Podage & J.A.Y.C.E.

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