(sponsored)


Während die Clubs weiterhin geschlossen bleiben, beschäftigen wir uns etwas mehr mit den Jobs hinter den Kulissen. Heute im Fokus: die Lichtkünstler*innen.

Der/die Lichtkünstler*in (oder auch Lightjockey / LJ) sorgt, wie es sich wohl im Namen versteht, für ordentlich passendes Licht im Clubbetrieb. Doch auch hinter diesen Aufgaben steckt einiges mehr an Arbeit, als sich viele denken. Deshalb haben wir mit Thomas gesprochen, einem DER Lichtkünstler in Zürich und außerhalb, und uns etwas genauer über diesen Job informieren lassen.

Der Lightjockey-Job ist schwierig zusammenzufassen. Während sich gewisse um die Lichtsteuerung am Abend selbst kümmern, helfen andere zusätzlich bei der Konzipierung des ganzen Lichtsystems im Club, und wiederum andere entwickeln ganz eigene Lichtsysteme, welche sie dann in den Club bauen und bespielen. Letztendlich gibt es dann sogar auch Clubbetreiber*innen höchstpersönlich, die sich selbst um alle möglichen Inhalte der Lichtkunst kümmern: Planung, technische Umsetzung, Aufbau, Programmierung und Show Control am Event.

Ein guter Lichtkünstler ist sicher auch immer ein Musiker. Man nimmt «Melodien und Beats» live auf, die man zu “Tracks” zusammenmischt, aber heraus hallt nicht Musik, sondern Licht. 

Thomas Steiner über seine Tätigkeit als LJ

Als Lichtkünstler*in muss man stets auf den perfekten Ausgleich achten. Natürlich gibt es Darkroom-Technopartys, wo kein Licht notwendig ist, außer vielleicht einem Strobo. Doch in den meisten Clubs ist es das Licht, welches zu Beginn des Abends zum Betreten der Tanzfläche animieren kann und einem stundenlang unterbewusst fesselt. Dabei arbeiten der/die LJ mit verschiedensten Lichtsteuerungen, meistens mit einer Lichtsoftware die über ein Touchscreen und optionalen Controller bedient wird (zB. Hive, Friedas Büxe oder Supermarket), oder ein richtiges Lichtpult, wie bei großen Festivals, im Theater oder auch im Zürcher Club Zukunft üblich ist. 

Wann ist es zu hell, wann zu dunkel? Mag der kommende Drop wohl noch ein wenig Strobo vertragen? Nerven diese Movinheads die Gäste eigentlich? Soll ich den Laser wirklich einsetzen, ist das nötig? Wieso zum Teufel geht die Lampe hinten rechts nicht, soll ich jetzt während dem Clubbetrieb mit der Leiter dahin und das nachprüfen? Soll ich langsam dunkler machen, um ein Afterhour-Feeling zu kreieren? Oder eher heller, um langsam, aber sicher das Ende des Abends zu signalisieren?

Viele Faktoren spielen eine Rolle im Job als Lichtkünstler*in

Auch wenn die Arbeit ein wenig repetitiv erscheinen mag, so ist das für passionierte Lichtkünstler*innen nicht der Fall. Denn man kriegt jede Woche neue Möglichkeiten, Ideen umzusetzen, ein völlig neues Lichtkonzept auf die Beine zu stellen, neues auszuprobieren und bereits bewährte Konzepte zu verbessern. Zudem reagiert das Publikum stets verschieden und unvorhersehbar, was die Arbeit für die Lichttechnik umso anspruchsvoller macht.

Neben den Informationen für diesen Artikel haben wir noch ein ausführliches Interview mit Thomas Steiner gemacht. Denn dieser ist viel mehr als nur ein Club-LJ, sondern ein selbstständiger Lichtkünstler, der von seinen Kreationen im Wald, in Off-Locations, Clubs und Festivals auf der ganzen Welt lebt. In dieses Leben hat er uns ein paar überaus interessante Einblicke gewährt – und während des Lockdowns eine Lichtshow konzipiert, diese im Wald durchgeführt, gefilmt, geschnitten und vertont. Also: Stay tuned!


Foto: Thomas Steiner

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.