Afterhour in Bern – Kapitel lädt zum 12-Stunden-Tanz. Am Samstag wird mit Der Dritte Raum die neue Eventreihe Supplément ins Leben gerufen. Zu dieser Premiere und zum 25-Jahre-Jubiläum des Duos haben wir ein exklusives Interview geführt.
Freude herrscht! Zumindest für Freunde ausufernder, langatmiger Clubnächte. Die hauptstädtische Clubinstitution Kapitel Bollwerk lädt erstmalig öffentlich zur ausgiebigen Afterhour bis in die Mittagsstunden. Während der affine Gast am Bollwerk wohl schon das eine oder andere Mal tanzender Zeuge einer spontanen oder aber privaten Afterhour wurde, waren öffentlich-angekündigte Afterhours bisher meist Tabu.
Die von den Kapitel-Betreibern neu ins Leben gerufene Eventreihe Supplément wird dies ab sofort ändern. In unregelmässigen Abständen, jedoch mehrmals jährlich, findet im Rahmen von “Supplément” eine ausschweifende Feier in den heimeligen vier Kapitel-Wänden statt.
Das Konzept: Ein Programm mit einem internationalen Hochkaräter, gespickt mit der Crème de la crème der heimischen DJ-Zunft. Musiziert wird von Mitternacht bis in den Mittag: 12 Stunden Tanz, ohne Schnickschnack! Wem das nicht reicht, der kann auch schon ab 17.00 Uhr am Hotspot Bollwerk verweilen und sich leckerem Barfood und ausgefallenen Cocktail-Kreationen zu Leibe führen. Live-Musik gibt’s in der Kapitel-Bar jeweils ab 21.00 Uhr. Die ganz Wilden und Unermüdlichen können aus den garantierten 12 Stunden also ganz locker einen 15-Stunden-Tanz machen…
Für die Premiere der Reihe wurde ein Duo alter Freunde eingeladen: Der Dritte Raum spielte in den vergangenen Jahren teilweise auffällig oft auf hauptstädtischem Tanzparkett. Seit inzwischen einem guten Jahr sind Ralf und Andreas der Hauptstadt fern geblieben. Grund genug, die beiden Legenden der Tanzmusik für eines ihrer begnadeten Analog-Live-Sets ins Kapitel zu laden. Weil die beiden super-sympathischen Jungs in diesem Jahr auch ihr 25-jähriges Bestehen feiern, haben wir ihnen einige Interview-Fragen zukommen lassen:
Interview mit Der Dritte Raum zu ihrem 25. Jubiläum
UBWG: Könnt ihr Euch noch an den ersten Gig im Kapitel erinnern? Falls ja, was ist Euch noch in Erinnerung geblieben?
D3R: Da gab es noch den Restaurantbetrieb vor der Clubnacht. Es wurde die Brieftaube (im Briefumschlag) serviert. 🙂
Besonders vor zwei, drei Jahren, habt ihr sehr regelmässig in Bern gespielt – wohl mindestens 2x pro Jahr. Hattet ihr in dieser Zeit die Gelegenheit die Stadt Bern ein wenig anzuschauen? Was mögt ihr an Bern?
Wir nehmen uns meistens die Zeit für eine Stadtbesichtigung. In Bern gingen wir schon oft spazieren. Es gibt eine wunderschöne, verwinkelte Altstadt mit versteckten Ecken, Treppen und Aussichtspunkten, von denen aus man auf die Aare blicken kann.
Ihr feiert dieses Jahr Euer 25-jähriges Bestehen. Ein Vierteljahrhundert. Fühlt man sich da automatisch alt?
Kein Stück. Ich finde es eher erstaunlich, dass diese spezielle Clubmusik nach so vielen Jahren immer noch am Start ist. Und das nahezu unverändert. Die stilistischen Elemente, der Aufbau, der Sound usw. haben sich in dieser langen Zeit nur geringfügig geändert. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich in den Anfangsjahren der aufkommenden Techno-Dance-Kultur dachte, das würde höchstens 5 Jahre gehen… So kann man sich irren! 🙂
Aus Anlass des Jubiläums habt ihr eine CD aufgenommen. Sie besteht aus einer Auswahl eurer Klassiker, die teils dem Original ähnlich, teils stark verändert klingen. Hat Euch diese Remix-Arbeit Freude gemacht? Wie lange wart ihr für die CD im Studio?
Das hat sehr viel Spass gemacht, war aber auch extrem aufwendig. Da mussten erst alte Geräte repariert und teilweise gebraucht ersteigert werden, um die Sound rekonstruieren zu können. Die meisten Titel habe ich damals mit einem Atari ST, Prophet 2000 und Ensoniq Sampler programmiert. Glücklicherweise habe ich alle 3,5“ Disketten aufgehoben – die meisten liefen sogar noch. Bis alle Roh-Spuren zusammen waren, ist aber viel Wasser die Spree (oder die Aare) ‘runtergelaufen. Wie lange das am Ende gedauert hat, kann ich nicht sagen.
Für den bevorstehenden Gig im Berner Kapitel am Bollwerk seid ihr zu zweit und live zu sehen und hören. Wie hat sich Euer Live-Set über die Jahre her entwickelt und verändert?
Im Prinzip hat sich beim Live-Set nur die äussere Form geändert. Statt der Atari Computer und 19“ Gerätschaften benutzen wir schon seit langem Ableton Live. Gemischt wird intern über Controller. Der Aufbau ist aber noch genau wie vor 25 Jahren. Wir spielen mit den einzelnen Spuren der Stücke und schauen, was dabei herauskommt. 🙂
Gibt es sonst noch etwas, das ihr gerne einmal in einem Interview sagen möchtet?
Nö!
Was bringt die (nahe) Zukunft für Euch? Steht nach der 25-Jahre-Compilation bereits das nächste Projekt an?
Erst mal kommt im März eine Single auf Katermukke. Dann das nächste Album im September (vorab Single vor dem Sommer). Die nächste D3R-25 Zwei ist auch in der Warteschleife. Dann noch ein paar Remixe…
Line-Up: Der Dritte Raum live (Deutschland), Profondo, Nicola Koch (Mischkultur), Racker (Midilux)
24.02.2018, 23.59 – 12.00 Uhr @ Kapitel Bollwerk | Veranstaltungslink
PS: Die nächste Ausgabe des Suppléments gibt’s am 21. April 2018 – Gast: MARTIN BUTTRICH!
Verlosung: Wir verlosen 2×2 Gästelisetnplätze für die Premiere vom Supplément mit Der Dritte Raum im Kapitel (Bern). Um an der Verlosung teilzunehmen, braucht ihr uns entweder einen Kommentar zu hinterlassen oder eine E-Mail mit dem Betreff „Kapitel“ zu schreiben (win@ubwg.ch). Kommentare können sowohl auf Facebook als auch auf ubwg.ch hinterlassen werden. Die Gewinner werden innert Wochenfrist per Mail oder Facebook benachrichtigt. Die Teilnahme erfolgt ohne Gewähr. Viel Glück!
Foto: Unbekannt (Der Dritte Raum – Press Pack).
1 Kommentar
Hammer Sach fingeni das. Wird Zyt dass o in Bern mal was läuft bid in die frühen Morgenstunden.
Geniale Sache. Letz fetz
Weri Hammer weni da cha derbi si. Whoopwhoop