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Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Basel eine der interessantesten und kreativsten Schweizer Städte im Bereich der elektronischen Musik darstellt. Von weltweit bekannten Clubs über fleissige Produzenten bis hin zu innovativen Musiklabels besitzt der Stadtkanton alles, was Clubgänger und Musikconnaisseure begehren. Ein Mann, der seit bald zehn Jahren dem Basler Treiben mächtig Leben einflösst, ist Adrian Martin. Neben seiner Tätigkeit als Produzent und DJ gründete der erfahrene Musiker im Jahr 2008 sein eigenes Musiklabel Miniload, welches bis heute 33 Veröffentlichungen aufweisen kann.

Für Mix Nummer 79 unseres hauseigenen Podcasts stellte sich Adrian Martin hinter die Plattenspieler, um uns mit einem rumpelnd-warmen Set verwöhnen zu können. Und im Hinter den Decks Interview stand uns der 32 jährige Plattenleger Rede und Antwort.

Adrian Martin auf Soundcloud
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Künstlername: Adrian Martin
Kanton: Basel Stadt
Alter: 32
Homebase:
Nordstern, Café Gold
Meine Releases: Miniload, Senzen, Sender, Keno


Hallo Adrian! Seit Ende der 90er Jahre bist Du im Schweizer Nachtleben anzutreffen. Erzähl mal, wie fing alles an?

Adrian Martin: Zuerst war ich eigentlich ein ganz normaler Partygänger, welcher an Wochenenden die verschiedensten Events besuchte. In dieser Zeit habe ich Oliver K., Santiago sowie Moovec kennengelernt. Die Jungs hatten bereits ein bestehendes Studio und ich habe über die Zeit meine Begeisterung für die elektronische Musik entdeckt. Plattenmischen und bald darauf auch erste Produktionsversuche resultierten aus der Begegnung mit diesen Jungs.

Im Jahr 2006 konntest Du schliesslich dein erstes Release (My Friend EP auf Map Dark) veröffentlichen, welches gleich zum Hit avancierte. War es von Beginn weg ein Ziel von Dir eigene Musik produzieren zu können?

Adrian Martin: Ja das ist richtig, das war gemeinsam mit Santiago. Ich erinnere mich sehr gerne an diesen Release. Es stimmte einfach alles; die Idee, die Umsetzung und die Gefühle dahinter. Das Echo nach der Veröffentlichung war gewaltig. Dass sich My Friend einen Weg auf etliche Compilations bahnte, wie zum Beispiel Roger Sanchez’ Release Yourself, war ein überwältigendes Gefühl.

Und wie ist’s heute im Studio? Wie gehst Du jeweils an einen neuen Track ran?

Adrian Martin: Was das Musizieren anbelangt, fängt das bei mir nicht im Studio an. Ich sammele Ideen, immer und überall. Wenn ich Geräusche oder Klänge auf der Strasse höre, nehme ich sie sofort auf. Dasselbe gilt wenn ich unterwegs im Zug oder Flieger bin. Da schreibe ich mir die Ideen auf oder ich nehme sie ganz roh mit meinem iPhone auf. Wenn wir dann im Studio sind, nehmen wir – mein Produktionspartner Daniel Platisa und ich – die Idee wieder hervor und setzen sie in eine Demo um. Meistens fangen wir mit einem Grundbeat an. Wir loopen die Sequenz und arbeiten an der Struktur bis eine fette, groovende Basis steht. Dann geht es an das Arrangement und den Aufbau der einzelnen Parts. Parallel suchen wir Sounds und Effekte. So entsteht Schritt für Schritt das Musikwerk. Sobald die Programmierung fertig ist, wird gemischt und gemastert, darauf wird der Track im Club getestet. Besteht die Nummer den Club-Test geht sie raus.

Lass uns ein wenig über Dein Musiklabel Miniload plaudern. Was waren die Beweggründe eine eigene Plattenschmiede ins Leben zu rufen?

Adrian Martin: Ich bin manchmal etwas ungeduldig. Der Prozess für einen Track das passende Label zu finden und eine Produktion zum gewünschten Zeitpunkt herauszubringen, kann manchmal recht lange dauern. Ein eigenes Label lässt dir mehr Freiheit über genau diese Schritte zu entscheiden. Du hast die Kontrolle über dein eigenes Produktionsmaterial, die Remixer Auswahl bis hin zum Coverdesign. Es bedeutet Freiheit!

Obwohl das Imprint bereits im Jahr 2008 gegründet wurde, sind bei euch Vinylveröffentlichungen eher selten zu sehen. Woran liegt das?

Adrian Martin: Wir hatten anfangs sehr viel Material, auch von verschiedenen Künstlern. Wir mussten Entscheidungen treffen welches Material sich am besten auf Vinyl präsentieren lässt. Zudem ist dies ein hart umkämpfter Sektor. Du musst herausstechen, um eine bleibende Impression zu hinterlassen.

Und wie stehst Du persönlich zum schwarzen Gold?

Adrian Martin: Mit Platten habe ich meine ersten Erfahrungen gesammelt. Dank Ihnen mixe ich heute. Nach wie vor erachte ich dieses Medium als sehr wichtig. Die neuen Releases von Miniload Records werden ab diesem Jahr vermehrt auf dem schwarzen Gold erscheinen. Es ist nicht nur ein Stück Nostalgie in diesem Medium, es ist die Wurzel des Mixens.

Beim näheren Betrachten des Labelskatalogs fällt einem auf, dass Du bei unglaublich vielen Veröffentlichungen mitgewirkt hast, so auch bei der neusten. Dabei handelt es sich um die erste gemeinsame EP mit Oliver K., welche ihr als „Dual Channel“ herausbringen konntet. Wie entstand eure gemeinsame Kollaboration?

Adrian Martin: Oliver K und ich kennen uns schon seit sehr langer Zeit. Wir haben in diesem Zeitraum sehr viel miteinander aufgelegt. Wir harmonieren musikalisch sehr und ergänzen uns auf vielen Ebenen. Eine Kollaboration war die logische Folge daraus. Wir arbeiten bereits an weiteren gemeinsamen Projekten, die wir in nächster Zeit materialisieren werden.

Kommen wir auf Deine Heimat Basel zu sprechen. Was macht das Basler Nachtleben so speziell und wie unterscheidet es sich von anderen Schweizer Städten?

Adrian Martin: Basel ist meine Heimat. Zuhause ist es ja bekanntlich immer schön. Ich denke jedoch nicht, dass Vergleiche nötig sind. Jede Stadt, in der ich spiele, gibt mir ihren ganz eigenen Vibe. Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede, ob Zürich, Basel oder Bern. Musik ist etwas Universelles, das Publikum reagiert jedoch nicht immer gleich. Es besteht eine immerwährende Spannung wenn du live vor Menschen auftrittst. Du gibst, bekommst und vice versa. Für mich gibt’s nichts Schöneres.

Und an welche Partys erinnerst Du dich immer noch gerne? Was waren die Highlights, wenn Du so zurückblickst? Wir wollen Anekdoten hören 🙂

Adrian Martin: Da gibt es natürlich jede Menge. Über die Jahre sammelt sich so einiges an Erinnerungen an. Space Dance Boat in Reggio Emilia, Italien, Nordstern‘s Nordboat, Suicide Circle, Tresor und Kater Holzig. Bei letzterem habe ich mein Fünfstundenset begonnen, da stand plötzlich dieser grosse Typ mit zwei Frauen im Arm vor mir. Er gab mir zu verstehen, er müsse jetzt sein Equipment anschliessen. Das an sich stellte ja kein Problem dar und ich liess ihn gewähren. Anschliessend bat er mich aber, nun endlich mit seinem Live-Set beginnen zu können Also musste ich während dem Auflegen den Veranstalter kontaktieren, um die Situation klären zu können. Schlussendlich stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Typen um einen etwas zu angeheiterten Gast der Veranstaltung handelte. Das war etwas verwirrend, aber im Nachhinein sehr lustig.

Und zu guter Letzt die obligate Frage: Was können wir in Zukunft von Dir und Miniload erwarten?

Adrian Martin: In diesem Jahr konzentriere ich mich vorwiegend auf das Produzieren. Somit ist sicher mit einigen Releases zu rechnen. Dual Channel ist prioritär. Wie bereits erwähnt arbeiten Oliver K und ich bereits am Nachfolgerelease. Miniload Records wird mit mehr Veröffentlichungen präsent sein und auch Labelnights sollen nicht zu kurz kommen. Das an sich wird mich das kommende Jahr stark beschäftigen.

Vielen Dank an Adrian Martin!



DOWNLOAD

01) Club Therapy (Dan Ghenacia Remix) – Peace Division
02) Can’t Conceive (Original Mix) – Dual Channel
03) Raider (Jamie Jones Remix) – Raumakustik
04) Close To You (Original Mix) – Julian Sandre
05) Mercato (Original Mix) – Apollonia
06) Late Night Meeting (Original Mix) – Okain
07) Rush Hours (Original Mix) – Rick Sanders
08) Trojan (Original Mix) – Mark Henning
09) Foolish Games (Shlomi Aber’s Blackout Version) – Shlomi Aber Feat. Möggli
10) Sugsankan (Original Mix) – The Persuader
11) Day Run (Original Mix) – Markus Fix
12) Colt (Original Mix) – Dense & Pika

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