Gigi ist einer der meistgesehenen Köpfe im Zürcher Nachtleben. Immer und überall anzutreffen, findet man ihn seit geraumer Zeit auch öfters hinter dem DJ-Pult. Nun hat er uns eine Episode in unserem hauseigenen Podcast gemixt. Dazu stand der quirlige Lebemann uns Rede und Antwort. Viel Spass!
Lieber Gigi, anstatt einer langweiligen Frage zu Beginn: Beschreibe dich mit fünf Filmzitaten.
“Was ist das” – “Das ist blaues Licht” – “Und was macht es?” – “Es leuchtet blau” – Rambo
May the Force be with You. – Yoda
Ich bin zu alt für diesen Scheiß! Lethal Weapon
Ah Zabenya! – König Der Löwen
I asked God for a bike, but I know god doesn’t work that way. So I stole a bike and asked for forgiveness – Scarface
Sehr aussagekräftig. Jetzt versuch es doch einmal in richtigen Worten: Was machst du genau im Zürcher Nachtleben?
Ich bin an vielen grossartigen Projekten beteiligt. Einerseits bin ich Teil von der Rakete und auch der Wunderlampe im Hive. Ebenso aber auch an der Baked (welche mittlerweile die «Hotel Edgar»-Party in der Büxe schmeisst), weil ich ja nicht ganz gebacken bin. Zusammen mit Ken Benovi schmeisse ich einen Abend in der Kanonengasse und habe einen tollen Bürojob im X-Tra. Überall bin ich halt ein bisschen der Pausenclown.
Das ist doch einiges. Hast du das so geplant oder wie ist es dazu gekommen?
Darauf gibt es eine beinahe zu einfache Antwort. Samy Jackson (Hive & Animal Trainer) ist schuld. Der hat mich da hineingezogen. Aber wenn man mal drin ist, dann ist es schon ziemlich lässig.
Gigi (Mitte unten) mit der quirligen Crew von der Rakete im Hive.
Wir (resp. Ich) dachten immer, dass du einer der wenigen Veranstaltern bist und bleibst, der nicht selber auch noch DJ ist. Wieso stehst du jetzt doch plötzlich hinter den Reglern?
Es versteht sich von alleine, dass Musik schon immer eine Passion und ein wichtiger Teil meines Lebens war. Die DJ-Gerätschaften kann ich schon lange bedienen und seit «Sihl Records» von meinem guten Freund Andreas Ramos geöffnet hat, habe ich mich auch intensiver mit Platten beschäftigt. So wurde der Drang, selbst aufzulegen, immer grösser. Beim Auflegen von Musik kann ich auf einer neuen Ebene kommunizieren und das erfüllt mich mit grosser Freude.
Und dann kam dir die Idee, dir einfach bei den eigenen Parties eine Playtime zu geben und so kannst du deine ersten Schritte machen?
Haha, nein, so war das nicht. Sandro vom Supermarket hat mich angefragt, ob ich das Intro für Andrey Pushkarev machen will. Das konnte ich nicht ablehnen. Und so ist es passiert.
Das Nachtleben in Zürich verändert sich rasant. Was denkst du, wie wird dieses im 2030 aussehen?
Die Szene wird immer die gleiche bleiben, denke ich. Nur die Leute fluktuieren. Die älteren regen sich über die jüngeren auf, die probieren mit gefälschten Ausweisen in den Club zu gelangen. Das war immer so und wird immer so bleiben.
«Beim Auflegen von Musik kann ich auf einer neuen Ebene kommunizieren und das erfüllt mich mit grosser Freude.»
Aber irgendetwas wird sich ja wohl ändern müssen?
Ich denke, dass die Organisation von Events immer umfangreicher wird. Es wird sich mehr um grossangelegte Erlebnisse drehen, bei denen sämtliche Sinne einbezogen werden, und «nur» die Musik (leider) nicht mehr das wichtigste Element ist.
Was wünscht du dir für die Zukunft im Zürcher Nachtleben?
Hauptsächlich mehr Akzeptanz von der gesellschaftspolitischen und rechtlichen Seite. Eine stärkere Gewichtung von Bedürfnissen der Tanz- und Clubbingszene ist für alle gut und jede Seite kann dadurch profitieren.
Danke vielmal für deine Zeit Gigi! Hast du nun noch ein passendes Filmzitat, mit welchem du das Interview gerne abschliessen würdest?
I think … if it is true that there are as many minds as there are heads, then there are as many kinds of love as there are hearts. – Leo Tlstoi, Anna Karenina
Vielen Dank an Gigi!
Fotos im Artikel: Gigi Gonzales