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Es wird immer schwieriger die richtige Bezeichnung für die Gäste in unserem hauseigenen Podcast zu finden. Ist er nun Produzent, DJ, Live-Act oder alles gleichzeitig? Bei unserem heutigen Protagonist fiel uns die Entscheidung wesentlich einfach, denn Markus Kenel ist vor allem eines, nämlich «Musiker». Der ausgebildete Tontechniker durchlief mehrere musikalische Stationen, bevor er die elektronische Musik für sich entdeckte und seitdem mit seinen Live- sowie DJ-Sets unzählige Menschen rund um den Globus verzaubert.

Wir hatten die Gelegenheit an einem lauen Sommerabend den sympathischen Musiker zum Interview zu treffen und mit ihm über sein Werdegang, seinen Sommer und selbstverständlich seine Musik zu plaudern.

Dazu mixte uns Markus Kenel die neuste Podcast-Episode, welche mit einer gefühlvollen Nummer nach der anderen nur darauf wartet von euch erkundet zu werden.

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Künstlername: Markus Kenel
Kanton: Zürich
Alter: 27
Homebase:
Frieda’s Büxe, Revier, Hive, Café Gold
Meine Releases: Heinz Music, Arche Musik, Inyan Music, Warenlift Musik, Maelstrom Remake, Miteinander Musik

Hallo Markus! Lass uns mit etwas Aktuellem beginnen. Wie war dein Sommer bis jetzt?

Markus Kenel: Bis jetzt war es ein sehr lebendiger Sommer. Ich spielte auf einigen Festivals und machte vor kurzem eine kleine Deutschland-Tour, obwohl „Tour“ vielleicht der falsche Begriff ist. Insgesamt waren es acht Gigs innerhalb von einem Monat und eigentlich hätte ich auch immer wieder zurückfliegen können – aber das hätte sich wohl nicht gelohnt (lacht). Alles in allem war diese Zeit einfach mega geil. Ich lernte super gute Leute kennen und durfte zudem wirklich coole Gigs spielen.

Welche Festivals blieben Dir dabei besonders in Erinnerung?

Ich war vor kurzem am Garbicz Festival in Polen. Das war auf jeden Fall mega speziell und da muss man eigentlich gar nichts mehr dazu sagen (lacht). Auch das Feel Festival in Deutschland habe ich crazy und lustig gefunden. Zudem war ich im vergangenen Frühling am Africa Burn in Südafrika mit ein paar Zürcher Jungs, mit welchen ich dort eine eigene Stage hosten konnte. Das ist unabhängig von diesem Sommer wohl das krasseste Erlebnis dieses Jahr, unteranderem weil ich noch nie an einem Burn war. Einfach unvergesslich.

Und was steht diesen Sommer noch an?

Nächstes Wochenende spiele ich an einem Festival in Finnland und dann kommt schon der altbekannte Captain’s Rave in Frankreich. Darauf freue ich mich sehr!

Kommen wir auf Deine ersten Schritte als Musiker zu sprechen. Wie bist Du eigentlich zur Musik gekommen?

Das ist aber eine lange Geschichte (lacht). Ich begann mit sechs Jahren Trommel- und Schlagzeugunterricht zu nehmen und spielte schliesslich mit 13 Jahren in den ersten Bands als Schlagzeuger – und zwar Trash Metal. Im Herzen bin ich nämlich immer noch ein bisschen ein Metal Head. Darauf fing ich bald mal mit Rap an, was ich auch eine Weile intensiv machte. Zudem begann ich zu dieser mit Rock, in der Richtung Alternative/Progressive und brachte mir ausserdem ein bisschen Klavier, E-Gitarre und Trompete bei, um im Bereich Songwriting voran zu kommen.

Anfangs 2010 kündigte ich dann meinen damaligen Job, gab alle meine Bands auf, verkaufte mein Homestudio und zog nach Berlin. Ich wollte einfach schauen, was meine Möglichkeiten sind, um Musik machen zu können. In dem Moment war es mir eigentlich egal, in welche Richtung es gehen würde. So brach ich lediglich mit meiner Gitarre, meinem Bass und Laptop sowie ein bisschen Perkussion auf und tauchte einfach mal in das Ganze ein. Damals hörte ich eigentlich noch gar kein Techno.

Markus Kenel

In Berlin hast Du also zur elektronischen Musik gefunden?

Ja. Irgendwann bin ich halt im Berghain gelandet (lacht) und irgendwie war das dann wie ein Automatismus, also es ging gar nicht anders, als mit elektronischer Musik zu beginnen. Zudem zog ich lustigerweise in eine WG, in welcher ich von meinem Vorgänger gleich das halbe Homestudio abkaufen konnte (Simone, wenn Du das liest, Du hast mich ein bisschen abgezockt) und ausserdem wohnte dort schon eine andere Produzentin.

Obwohl Du viel als Live-Act unterwegs bist, fällt einem auf, dass Du bis jetzt noch nicht so viel Musik veröffentlicht hast. Woran liegt das?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Von allen meinen fertigen, also wirklich fertigen Tracks, finde ich, dass nur einer von fünf Tracks veröffentlicht werden sollte. Dazu kommt, dass es immer sehr lange dauert, bis man ein Label gefunden hat, das Mastering gemacht wurde und die Veröffentlichung im Terminkalender des Labels passt. Ausserdem spiele ich die Tracks ja immer noch live und produziere vorwiegend für mein Live-Set. Da kann es halt vorkommen, dass ich den Track in der Zwischenzeit gar nicht mehr so geil finde und mich das dann irgendwie nerven würde, wenn der Track dann doch noch veröffentlicht würde. Eigentlich finde ich es aber gar nicht so schlecht, wie ich es zurzeit handhabe.

Als was siehst Du Dich persönlich? Live-Act, DJ oder Beides?

In erster Linie als Musiker. Schliesslich mache ich schon viel länger Musik, als dass man mich nur auf elektronische Musik reduzieren kann. Ich bin zwar nicht der beste technische Musiker, aber ich kann eine Band selber einspielen.

Apropos Live-Act. Wie sieht dein Equipment bei deinen Gigs aus?

Zurzeit habe ich extreme Probleme mit meinem Equipment (lacht), aber ich spiele gewöhnlich mit Ableton Live auf zehn verschiedenen Spuren, einem Akai APC40 als Controller und einer Native Instruments Maschine für perkussive Improvisation. Zeitweise wollte ich eigentlich auch die Vocals selber machen, aber irgendwie habe ich das noch nicht hingekriegt.

Markus Kenel

Und wie bereitest Du dich auf Deine Gigs vor? Was ist der grösste Unterschied zwischen Live und einem DJ-Set?

Für mich ist der grösste Unterschied zwischen einem live gespielten und einem normalen DJ-Set, dass man mit einem Live-Set eher unflexibel ist. Man läuft als Live-Act viel mehr Gefahr von einem Veranstalter in der Timetable fehlplatziert zu werden und man dann nur schwer auf den vorherigen Act reagieren kann. Natürlich kann ich mich je nachdem anpassen, aber meine Möglichkeiten sind halt schon ein bisschen beschränkt. Als DJ ist es einfach viel entspannter, weil man eigentlich machen kann, was man will. Ich habe auch schon mit einer Hip-Hop Nummer begonnen, weil es einfach gepasst hat. Speziell vorbereiten tue ich mich aber nicht. Ich spiele ja für ein Publikum und soll auf das entsprechend reagieren. Schliesslich weiss man nie, wer dann wirklich auf der Tanzfläche steht und wie die Stimmung ist.

Bevor wir zum Ende kommen, möchten wir noch Deine Meinung zur Zürcher Szene wissen. Was denkst Du darüber?

Zuerst muss einmal gesagt werden, was wir für eine Dichte an elektronischer Kultur hier haben. Zürich ist ziemlich genau ein Zehntel so gross wie Berlin, aber es kann mir keiner erzählen, dass Berlin zehn Mal so viele gute Clubs hat wie Zürich. Never, ever. Proportional gesehen läuft also eigentlich mehr als in der Techno-Hauptstadt. Das haben inzwischen auch die Leute in Berlin gemerkt, die sind ja auch alle mega Fans unserer Stadt. Weil Zürich aber eher kleiner ist und das sollte jetzt auch nicht negativ, sondern viel mehr als Hoffnung auf Änderung wahrgenommen werden, wünsche ich mir, dass es noch ein bisschen vielfältiger wird. Manchmal hört es sich halt alles relativ ähnlich an. Aber das ist sicher ein Punkt, der sich in Zukunft ein wenig ändern wird. Aber: ich liebe Zürich. Für mich ist es die geilste Stadt in der Schweiz! (lacht)

Und was steht bei Dir sonst so an? Was gibt’s in diesem Jahr von Dir noch zu hören?

Schon bald erscheint eine EP von mir auf Miteinander Musik mit zwei Originalen sowie einem Remix von Pablo Einzig und Gwen Maze. Dort fuhr ich zum ersten Mal die housige Schiene, also so richtig House und es fühlte sich gut an (lacht). Zudem ist die nächste EP auf meinem Label Arche Musik in der Mache. Remixtechnisch folgt schon bald etwas von Nico Sun und mir für Rearte. Das wird eine wirklich sehr geile EP und besonders der eine Track von Rearte wird so richtig reissen (lacht). Allgemein darf ich aber sagen, dass die Kadenz meiner Veröffentlichungen nun zunimmt.

Vielen Dank an Markus!



DOWNLOAD

01) Fire Escape (Original Mix) – Kevin Buster // Racecar
02) Elease (Madmotormiquel & Moodmachine Remix) – Samuel Flach // Amelscom
03) Sierra (Original Mix) – El Mundo // Bondage Music
04) Narkose (Yoram Remix) – Midas 104 // Crossfrontier Audio
05) Squares (Original Mix) – Hunter/Game // Rumors
06) Drugs (Original Mix) – My Cat Snoop // Yoruba Grooves
07) Black Cow (Original Mix) – Booka Shade, Yaruba // Blaufield Music
08) Excuse My Wilderness (Carl Craig Remix) – Audiofly Feat. Jaw // Supernature
09) Armanus (Joal Remix) – Gabriel I, Chaty, Tamez // Selador
10) Observer (Original Mix) – Markus Kenel // Heinz Music
11) Moan (Original Mix) – Krink // Techsoul Records

 

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