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Es gibt wohl nur wenige Schweizer Künstlerinnen und Künstler, welche mit dem Basler Nachtleben dermassen verwurzelt sind, wie der heutige Gast in unserem hauseigenen Podcast. Im Jahre 1992 erlernte Michel Sacher das DJ-Handwerk und ist seit dem ein fester Bestandteil der hiesigen Szene. Neben seinem Engagement als Resident-DJ im renommierten Nordstern kann der 38 jährige Routinier zudem auf einige erfolgreiche Veröffentlichungen auf namhaften Musiklabels, wie Cityfox oder Miniload, zurückschauen und ist kurz gesagt, einfach ein schweizweit gern gesehener Gast in der DJ-Booth. Dementsprechend freut es uns riesig ihn mit seinem rund 80 minütigen DJ-Set bei uns willkommen zu heissen.

Wie üblich gibt’s neben den groovenden Klängen ein interessantes Hinter den Decks Interview zu entdecken, in welchem Michel Sacher ausführlich über die Veränderungen der lokalen Szene sowie seine Liebe zu seinem Lieblingsclub plaudert.

Viel Spass damit!

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Künstlername: Michel Sacher
Kanton: Basel Stadt
Alter: 38
Residency (Club):
Nordstern, Basel
Releases:
Cityfox, Miniload Records, Klimaks u.a.


Hallo Michel! Erstmals vielen lieben Dank für dein wunderbarer Mix. Sag mal, wie wählst Du die Tracks für einen Podcast jeweils aus und wie unterscheidet sich ein Mix für «unterwegs» von einem DJ-Set im Club?

Michel Sacher: Nun, in erster Linie ist ein Podcast ja für Zuhause oder unterwegs zum anhören gedacht, deshalb wähle ich dafür auch meistens die etwas ruhigeren Tracks aus. Im Club muss es dann unbedingt tanzbare Musik sein, etwas härter und mit ganz schön viel Groove. Aber wichtig ist, dass jedes DJ-Set seinen Aufbau hat, egal ob als Podcast oder im Club.

In deiner Künstler-Biografie steht geschrieben, dass Du seit dem Beginn deiner musikalischen Karriere dem Motto „don’t believe the hype!“ folgst. Was bedeutet dieser Leitsatz für dich persönlich und was möchtest Du damit sagen?

Michel Sacher: Wer mich kennt, der weiss, dass ich nicht jedem musikalischen Trend folge. Für mich geht es in erster Linie um die Musik, egal welche Stilrichtung gerade angesagt ist, welche tunes aktuell in den charts oder welche Künstler gerade hype sind. Natürlich orientiere ich mich am Markt und beobachte Trends, aber bleibe meinem Stil treu.

Bleiben wir gleich bei deinen Anfangstagen. Seit 1992 bist Du hinter den Decks anzutreffen. Was sind die grössten Veränderungen, welche Du in der Basler bzw. Schweizer Szene im Laufe der Jahre beobachten konntest?

Michel Sacher: Ja, mittlerweile bin ich schon über 20 Jahre an den Decks und habe schon viele musikalische Epochen durchlebt. Zu Beginn meiner Laufbahn bespielte ich mit meinem damaligen DJ Partner als Alex-G & Fame sämtliche Schweizer Clubs mit Trance Musik und es waren vor allem die Gross-Raves hierzulande, welche um die Jahrtausendwende das Mass aller Dinge waren. Zwischenzeitlich hat sich vieles in die Clubs verlagert. Neue Clubs & DJs spriessen wie Pilze aus dem Boden, doch nur wenige haben die Kontinuität geschafft und blieben erfolgreich. Viele damalige Clubbesitzer, Veranstalter oder auch DJs, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, gehen heute wieder einer ganz normalen Berufstätigkeit nach. Aber gleichzeitig entwickelten sich mit dem Fortschritt im Tonstudio immer mehr Soundtüftler zu Produzenten, das elektronische Musikschaffen im Allgemeinen wurde revolutioniert und im laufe der Zeit viel einfacher und effizienter. Wenn man sich früher im Studio noch mit Analog/Digital oder MIDI auseinander setzen musste, dient heute der Rechner mit Software als Mastereinheit und erspart einem viel kostspielige Zeit.

In diesem Zeitraum, genauer gesagt im Jahr 2000, öffnete auch der Nordstern seine Pforten. Was spielt der Club für eine Rolle in deinem Leben?

Michel Sacher: Der Nordstern ist mein zweites Zuhause. Ich könnte mich in keinem Club wohler fühlen. Wir haben dort etwas aufgebaut, was sich weit über die Grenzen hinaus etabliert hat. Bei vielen DJs & Gästen gilt der Nordstern als einer der besten Clubs. Hier steht die Musik im Vordergrund und die Leute kommen wirklich um zu Tanzen, sie lassen sich öfters gehen und sind entspannter. Ich bin sehr dankbar, ein fester Bestandteil des Nordsterns zu sein und dass ich alle 2 Wochen meine Musik dort mit den Leuten teilen darf und mit ihnen abfeiern kann, ist eine echte Bereicherung!

Und was gefällt Dir am Basler Nachtleben im Allgemeinen?

Michel Sacher: Basel ist eine Clubbing-Stadt. Im Bereich der elektronischen Musik gibt es viele Clubs und Partys, welche alle mehr oder weniger gute Resonanz bilden. Dies hat sicher auch mit dem Dreiländereck und der multikulturellen Umgebung Basels zu tun. Begrenzt auf die Fläche kann man hier von einem vielfältigen Angebot profitieren und an einem Abend auch gleich mal eine Tour durch mehrere Clubs und Bars absolvieren, ohne gleich einen Marathon hinlegen zu müssen.

Kommen wir auf deine Tätigkeit als Produzent zu sprechen. Mit verschiedenen Veröffentlichungen auf namhaften Musiklabels kannst Du auf einige erfolgreiche Releases zurückschauen. In jüngster Vergangenheit hast Du aber eher weniger Musik herausgebracht. Woran liegt das und als was siehst Du dich zurzeit mehr: DJ oder Produzent?

Michel Sacher: Das stimmt, mein letztes Release ist bereits zwei Jahre her. Es ist nicht so, dass ich die Arbeit im Studio an den Nagel gehängt hätte, sondern ich sehe mich eher in einer schöpferischen Pause. Mittlerweile bin ich glücklicher, 3-facher Familienvater und verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie. Neben meinem Haupterwerb und dem Auflegen am Wochenende bleibt nicht mehr viel Zeit übrig. Wenn’s die Zeit jedoch zulässt, wird an neuen Sounds geschraubt oder neue Software getestet. Die Arbeit im Studio bereitet mir nach wie vor grossen Spass, doch tatsächlich ist auch mein Hang zum Perfektionismus ein Grund, weshalb es bis heute wenige Veröffentlichungen von mir gibt. Ich habe dutzende loops und angefangene tracks auf meinem Rechner, wer weiss vielleicht reicht es irgendwann mal für ein Album, doch erst wenn ich zu 100% zufrieden bin, gehe ich damit unter die Leute.

Und was gibt’s bei Dir in Zukunft zu vermelden? Was steht an?

Michel Sacher: Diesen Samstag, 31.Januar stehe ich wieder im Nordstern hinter den Decks und spiele das Warm-up für Monkey Safari vom Label What! What! (DE). Eine Woche später, am 7.Februar kommt Barem aus Buenos Aires vom Label Minus zu uns und ganz besonders freue ich mich schon jetzt auf den 20.Februar, denn da darf ich die nordische DJ Kanzel mit Ricardo Villalobos teilen! Alle Infos findet ihr auf nordstern.com

Vielen Dank an Michel Sacher!

Michel Sacher: Ich danke EUCH und wünsche viel Freude mit meinem Podcast. Cheers m



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