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Die Arbeitswochen dauern speziell im Sommer einfach viel zu lange. Zu gross ist die Vorfreude auf anstehende Festivals und Openair-Partys. Dementsprechend wichtig ist die Musik, welche uns durch die Woche hindurch begleitet und als Warm-Up fürs Wochenende dient. Ein solches Set, das uns hervorragend auf kommendes Weekend einstimmen wird, kommt heute von Sonica.

Die leidenschaftliche DJ und Produzentin ist seit Jahren eine gefragte Plattenlegerin in den verschiedensten Regionen der Schweiz. Dazu setzt sich Selma Kuyas, so Sonica bürgerlich, mit interessanten Workshops und spannenden Partys für die Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen in der DJ-Booth ein.

Wir baten die in Zürich wohnhafte Musikerin zum Interview, in welchem sie munter über die ganze Genderthematik und ihr Schaffen als Künstlerin Auskunft gibt.

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Künstlername: Sonica
Kanton: Zürich
Alter: 39 (gefühlte 32)
Homebase:
Les Amis, Bern
Meine Releases:
“Resonate”, Click Records Amsterdam


Wie würdest du deinen heutigen Mix für uns beschreiben?

Mit Liebe gemacht! Anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Musik bedeutet für mich Leidenschaft, Liebe und ist Ausdruck meiner Kreativität – deshalb habe ich mich auch dazu entschieden selbst Musik zu produzieren. Diese Entscheidung war eine natürliche Folge, denn durch die Musik finde ich Zugang zu Ecken meiner Seele und zu Emotionen, die ansonsten eher verborgen bleiben.

Und wo und wann hast Du den Mix aufgenommen? Hast du dabei ein spezielles Konzept verfolgt?

Den Mix habe ich in unserem Studio (Audioasyl) im Kreis 4 aufgenommen. Zum einen weil das Studio ein zweites zu Hause für mich darstellt und zum anderen, weil ich mich dort um keine Lärmbeschwerden kümmern muss. Und es muss laut sein – spürbar. Ich möchte die Vibrationen der Musik spüren können, damit ich mich ins “Jetzt“ des Sounds begeben kann und keine Ablenkung durch die Aussenwelt habe. Ich verfolge bei der Track-Auswahl meiner DJ Sets/Mixes kein Konzept per se, versuche einen roten Faden zu spinnen, der sich durch das Set webt. Dabei spielt es sicherlich eine Rolle, ob es sich um einen Podcast oder um ein Club DJ-Set handelt. Bei diesem Podcast habe ich versucht mich in Alltagssituationen der Hörer hinein zu versetzen und mit einigen meiner aktuellen Lieblingstracks zu mischen.

Sprechen wir über ein Thema, dass dir sehr am Herzen liegt. Du versuchst mit verschiedenen Massnahmen das Gleichgewicht zwischen Frauen und Männer im Nachtleben zu fördern. Findest Du Frauen werden bei Bookings und der gleichen diskriminiert?

Nein, ich empfinde keine Diskriminierung. Im Gegenteil: immer wieder begegne ich vielen Männern, die diese Förderung enorm unterstützen und selbst aktiv dazu beitragen dem Gleichgewicht Rechnung zu tragen. Ein Beispiel, welches mir gerade spontan in den Sinn kommt, sind die Macher der Lethargy – selten habe ich bei einem Festival kontinuierlich ein gendertechnisch ausgeglichenes und qualitativ hochwertiges Lineup gesehen!

Fakt ist, dass heute ein Ungleichgewicht besteht, an dem niemand direkt eine Schuld trägt. In meinen Augen sind es soziokulturelle Umstände die dazu geführt haben. Und es bereitet mir Freude diesen Umständen entgegenzuwirken und im Rahmen meiner persönlichen Möglichkeiten aktiv zur Wandlung dieses Umstands beitragen zu können.

Im Endeffekt geht es um die Musik und nicht um das Geschlecht. Und es geht mir darum Knowhow weiterzugeben, Möglichkeiten zu schaffen und nicht zu Letzt Frauen zu ermutigen sich auch mit Technik auseinanderzusetzen. Die beisst nämlich gar nicht 🙂

Wie versuchst Du diesen Umstand zu ändern?

Auch wenn ich die Bezeichnung DJane nicht stimmig finde und reine Frauen Lineups in meinen Augen ein falsches Signal senden, versuche ich möglichst oft talentierte weibliche DJ’s aus meinem Netzwerk und Umfeld zu buchen oder zu vermitteln. Ich veranstalte alle paar Monate DJ-Workshops (Anfänger/Fortgeschrittene), da ich mein Wissen sehr gerne teile und weitergebe, um anderen Zugang zur eigenen Kreativität zu verschaffen. Egal ob Frau oder Mann. Das Spüren der Motivation und die leuchtenden Augen der Teilnehmer am Ende der Workshops sind jeweils unbezahlbar! Nebst den Workshops bin ich in diversen Kollektiven aktiv – Les Belles de Nuit zum Beispiel: Wir möchten mit verschiedenen Aktivitäten (Festivals, Workshops, Netzwerk) dazu beitragen, die Genderthematik in der elektronischen Musikbranche zu thematisieren und Möglichkeiten schaffen, die bestehende Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Dazu gehörst Du schon länger zum Kollektiv von audioasyl.net. Kannst Du uns ein bisschen über dieses Projekt erzählen? Wie bist Du dazu gekommen?

Audioasyl wurde im 2003 im Grunde genommen aus einer Not heraus gegründet: Zu dieser Zeit war es praktisch unmöglich House und Techno via Radio zu hören. Es gab wenige, vereinzelte Sendungen (z Bsp. Couleur 3) aber keinen Radiokanal, der 24/7 ein elektronisches Musikprogramm übertrug. Die Gründer Andalus und Nico Cremona entwickelten die Audioasyl Website als Live Streaming Portal. Dabei wurden Festivals, Clubnächte (Dachkantine) und Studio Sets live aufgenommen und via Internet zu den Hörern nach Hause gestreamt. In dem 13 jährigen Bestehen von Audioasyl befinden sich mittlerweile rund 4‘000 Sendungen im Archiv – allesamt im „Radio-Moment“, also live gespielt.

Ich selbst habe mich quasi „eingeheiratet“ :-). Als Partnerin von Andalus war es für mich selbstverständlich, dieses Non-Profit Projekt zu unterstützten. Mir gefällt die Philosophie eine musikalische Plattform unentgeltlich anbieten und betreiben zu können – unser Asyl ist offen für alle. Jeder kann über Audioasyl seine Events, Live Acts oder DJ Sets streamen.  Entweder bei uns im Studio, aus dem Wohnzimmer oder direkt von der Party aus, solange kein kommerzieller Gedanke dahinter steckt. Den Betrieb des Projekts konnten wir bis heute mit Gönnern, Spendern und eigenen Parties finanzieren. Zurzeit sind wir in der Umbauphase der gesamten Streaming-Technologie und hoffen Ende Jahr den Sendungsmachern und Zuhörern total neue und innovative Möglichkeiten anbieten zu können. Mehr dazu darf ich noch nicht verraten.

Du bist praktisch überall in der Schweiz hinter den Plattenspielern anzutreffen. Wo fühlst du dich am wohlsten? Wo waren deine besten Gigs bis jetzt?

Am wohlsten fühle ich mich umgeben von einer guten Soundanlage und dem „4-to-the-floor“ verfallenen Menschen. Dabei spielt es für mich keine Rolle in welcher Stadt oder welchem Club dies ist. Ich bin dankbar viele Highlights bereits erlebt zu haben! Sicherlich eines davon war der Gig an der Lethargy letztes Jahr: Die Bedeutung dieses Festivals für die Zürcher Clubkultur, die Location und die elektrisierende Stimmung der Festivalbesucher kombiniert, ergaben für mich ein Momentum, dass sich in den Top10 meiner Erinnerungssammlung festgesetzt hat.

Endlich steigen die Temperaturen. Was steht diesen Sommer noch an?

Ich freue mich sehr, Ende Juli zum zweiten Mal beim einwöchigen Female Homestudio Kurs von Helvetia Rockt mitmachen zu können, um meine Produktionskenntnisse noch weiter zu vertiefen. Im Herzen zieht es mich ins dunkle Studio, deshalb macht mir der verregnete Sommer auch nichts aus. Ich möchte gerne noch erwähnen, dass der Kurs sich an Frauen richtet (ab 14 Jahren), die sich gerne die Werkzeuge des Produzierens aneignen möchten. Geleitet wird der Kurs von Maya Consuelo Sternel. Sie ist die erste von Ableton zertifizierte Trainerin und für mich persönlich eine inspirierende Produzentin/Musikerin. Mehr Infos zum Kurs gibt’s hier: http://www.femalehomestudio.ch.

Vielen Dank!



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