Der Zürcher Zusammenschluss «Intersub» veröffentlichte heute Freitag die Various Artist EP «Codonopsis». Das Release punktet mit zwölf Tracks talentierter Künstler*innen – jedes Stück erzählt dabei eine einzigartige musikalische Geschichte. Es ist die erste Veröffentlichung des Labels, das zugleich Kollektiv, Plattform und Ensemble ist. Das Release ist ein wunderschönes Beispiel dafür, dass undefinierbare (musikalische) Kunstformate viel zu selten sind. Wir haben reingehört und sind begeistert.
Mit der Various Artist EP «Codonopsis» vereint «Intersub» zwölf einzigartige Tracks und bringt das künstlerische Schaffen talentierter Musiker*innen auf einer Veröffentlichung zusammen. Die EP erscheint nicht ohne Grund zum Jahresende hin, denn: Die beiden Intersub-Macher*innen – namentlich Yannic und Eloise (Titelbild) – feiern damit zugleich das einjährige Bestehen des Zusammenschlusses. Die Anfänge von «Intersub» gehen zurück auf Live-Jams, die im Dezember 2021 erstmals in der Kauz Garage stattgefunden haben. Später gastierte das Kollektiv unter anderem auch in der ZWZ.
Mit dem ersten Release gehen Yannic und Eloise nun nochmals einen Schritt weiter und kündigen ihr neustes Werk vielversprechend an: «Codonopsis» bewegt sich irgendwo zwischen modularer Synthese, atmospährischen Klanglandschaften und meditativen Drones, die – wie es die beiden so schön sagen – ohne Kompromisse immer mal wieder von Sirenen und undefinierbaren Geräuschkulissen gestört werden. Der Veröffentlichung liegt die Intention zugrunde, Vielfalt und Tiefe der Musik zu feiern und gemeinsam in die Unfassbarkeit gemeinsamer Realitäten einzutauchen.
In der Tat wird man beim Hören der EP unerwartet und doch auf eine gekonnte und musikalisch sehr charmante Art und Weise immer wieder aus dem Abtauchen geholt – so geschieht es zum Beispiel mit Autogen Endress’ «Light of Voice», denn der Track mündet in einer fast schon dystopischen Ruhe bevor mit «Off Map» eine Nummer folgt, die komplex und doch friedfertig aus der vorangehenden gelungenen und sehr intensiven Reise holt. «Guizza» und Endobliss’ Track «Mis Brain So» sind verspielt und legen eine gewisse Leichtigkeit an den Tag, die wiederum gebrochen wird vom brachialem Stück «Wicked». Die EP ist nicht oder kaum kategorisierbar und ein wahnsinnig schönes Beispiel dafür, dass undefinierbare Formate ein fruchtbarer Boden für (musikalische) Experimente sind. Eine ungewöhnlich schöne Reise, eine Fusion von Genres, die benennbar und zugleich unbenennbar sind. Manchmal tanzbar, manchmal innehaltend und brachial – und dann fliegen einem die Percussions wieder um die Ohren.
Das Release wird zudem von einem Compilation-Mix von ENVSRL begleitet:
Über Intersub
«Intersub» hat sich mehrer Identitäten verschrieben und ist sowohl Kollektiv, Ensemble, als auch Label und Plattform. Dieser Vielfältigkeit und Interdisziplinarität scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. So kommt die Namensgebung «Intersub» im künstlerischen Schaffen des Zusammenschlusses deutlich zum Ausdruck. Intersubjektivität versteht sich als die Schaffung einer gemeinsamen Erfahrung zwischen bewussten Köpfen, der Austausch subjektiver Phänomene zwischen zwei oder mehreren Personen. Dabei ist Intersubjektivität die wesentliche Voraussetzung für die Existenz von Sprachen und die Entstehung sozialer Bedeutung. Intersubjektivität prägt das Leben und versteht sich zudem als der Austausch von Gedanken und Gefühlen, sowohl bewussten als auch unbewussten, zwischen zwei Subjekten, der durch Empathie erleichtert wird. Die Existenz, die Natur und die Bedeutung der Dinge sind nicht allein Sache des Einzelnen, sondern unterliegen sozialen und sprachlichen Zwängen innerhalb einer Kultur oder Subkultur. Es sind genau diese Zwänge, welche die Wahrnehmung der Welt filtern.
Die Veröffentlichung ist ab dem Freitag, 16. Dezember auf Bandcamp erhältlich. Mehr Infos zum bevorstehenden Release gibt es auf Bandcamp. Weitere Vertriebswege und Supplements sind angekündigt. Es lohnt sich also, das Tun von Intersub aufmerksam zu verfolgen:
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Intersub auf Soundcloud
Trackslist Codonopsis VA
re460 – Verge
Shayu – Them
Vinyan – ESB
Autogen Endress – Light of Voice
Valid ID – Off Map
MÄNTIG – Dystopie
ORTRA – Guizza (Sped Up Mix)
Endobliss – Mis Brain So (Fresh Mode Beta)
IX4M – Wicked
Candy Sandy ft. Iman – Untitled (cocaine & organic wine)
FILZJUGEND MUSIC INC. – Bolobrot
Eyju – Eirene
Bilder & Infos im Beitrag: Intersub, ENVSRL
