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Die Clubs haben noch immer geschlossen, doch die Bars sind zu grossen Teilen wieder offen. Wie wirkt sich das auf das Leben an der Langstrasse aus?

Um diese Frage zu beantworten, war keine grosse Wissenschaft notwendig, sondern eine simple Methode: einmal der Langstrasse entlang gehen. Das habe ich getan, am Freitag resp. Samstagmorgen um exakt 01.00 Uhr – also in der sonstigen «Primetime».

Sicherlich würde ich auf eine etwas verhältnismässig leere Langstrasse treffen, dachte ich mir. Doch schon beim Verlassen meiner Wohnung in der Nähe der Langstrasse bemerkte ich, dass es definitiv einige Leute draussen hatte. Das lag sicherlich auch daran, dass die meisten Bars nur bis Mitternacht geöffnet hatten und die Leute deshalb vor den Bars auf den Strassen standen. 

An der Piazza Cella fühlte es sich dann an, als wäre es ein Freitag wie jeder andere. Menschen aus allen Altersgruppen hockten in riesen Gruppen auf den Bänken, am Strassenrand, jemand übergab sich in den Brunnen, von portablen Boxen war laute Musik zu hören und alles stank nach Urin. Wie immer!



Immerhin die Einbiegung in die Dienerstrasse zeigte mir noch einmal einen ungewöhnlichen Blick. Auch wenn die Schlange vor dem Happy Beck wie gewohnt lang war, welcher ja nun auch wieder geöffnet hat, so war der Eingang von der Zukunft sowie die Bar3000 ungewohnt leer. Klar, für die letzten Wochen war das nichts Spezielles, doch im ganzen Getümmel, der sich heute ansammelte, fühlte es sich dann doch wieder etwas speziell an.

Weiter in Richtung Unterführung bemerkte ich langsam, aber sicher, welches die wahren Hotspots geworden sind: 24-Stunden-Shops. Nicht dass sie das nicht schon immer gewesen sind, aber die Menschenansammlung vor dem Alkoholladen zwischen der Lugano Bar und dem Klaus sah von weiter Entfernung schon fast aus wie jene vom Klaus bei normalem Klubbetrieb – auch wenn sie bei näherer Betrachtung nicht ganz so gross war.



Nach einer kurzen Runde auf die andere Seite der Unterführung und der Rückkehr nach Hause habe ich einen gemischten Eindruck. Ausser der Tatsache, dass es sich immer noch ein bisschen komisch anfühlt, ist das Nachtleben an der Langstrasse wieder voll eingekehrt. Autos hupen, Besoffene streiten, es stinkt, Menschen sammeln sich in grossen Gruppen an.

Ist es nicht noch zu früh dafür? Oder ist es längst überfällig? Ich weiss nicht so ganz, was ich davon halten soll. Gerne beobachte ich es aber weiter, einen Unterschied kann ich ja sowieso nicht machen. Leider.


Bilder: ubwg.ch

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