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Vielleicht habt ihr es mitbekommen, dass Jimi Jules sein langersehntes Debutalbum Equinox veröffentlichte und letzten Freitag in der Zukunft taufte. ubwg.ch hatte das Glück mit Jules vor dem Beginn seiner Release-Tour ein super ernstes Interview zu führen. Dem jungen Herr gelingt es, jedes Thema mit einem Lachen abzuschliessen – grosses Kino. Und er sucht noch ein Studio!  

Hi Jules, vielen Dank, dass du Zeit für uns findest. Wie geht es dir nach der Premiere und all dem vielen Feedback zu deinem Album?

Jimi Jules: Ich bin gerade sehr müde, aber entspannt und äusserst zufrieden. Es ist schon ein Druck von meinen Schultern gefallen und ich kann nun vor der anstehenden Tour kurz runterfahren. Die Zeit war gerade sehr intensiv mit den vielen Terminen. All diese Pressetermine, wie mit euch. (lacht)

Stimmt. Es fiel mir wohl noch nie so einfach ein Interview vorzubereiten, wie jenes hier – wirklich überall wurde von dir berichtet. Vom Tagi, SRF3, Die ZEIT über Dixon und Sven Väth (Foto unten). Wie fühlt es sich an plötzlich so stark im Rampenlicht zu stehen und über deine Familie und deinen Opa im Radio zu erzählen? 

Es ehrt mich sicher. Das Album ist sehr Jules. Und ein sehr grosser Teil von mir ist meine Familie. Die Scheibe ist persönlich – Clubmusik, aber sehr persönlich. Es ist ein Verarbeitung meines Lebens. Sozusagen ein modernes, offenes Tagebuch, welches ich mit euch teile.

Sven Väth - Jimi Jules

Kommen wir ein wenig näher zur Musik: Wie kam es zum Titel Equinox, eine Tagundnachtgleiche?

Equinox war zu Beginn ein ganz normaler Arbeitstitel eines Jams, welcher ich im Stress kurz vor dem Weg zum Flughafen erstellte. Meine besten Jams entstehen unter Zeitdruck! Ich kannte den Begriff, wusste aber nicht von wo, und realisierte später, dass er perfekt ist. Der Jazz Musiker John Coltrain veröffentlichte einen gleichnamigen Track. Ich habe ihn aber während meiner Aufnahmen zu meinem Album bewusst nie gehört und das hatte keinen Einfluss auf das Album. Es gibt aber auch noch ein amerikanisches Fitness Studio, das gleich heisst. Vielleicht bekomme ich zwei Abis dafür… Habe nach tiefgründiger Recherche aber gesehen, dass ich zurzeit noch nicht dem typischen Equinox-Gänger entspreche… (lacht)


«Im Unterschied zu den EPs konnte ich das erste Mal eine Tiefe an den Tag legen, die ich zeigen will.»


Das kommt doch erst mit dem Abo! Nun aber wirklich zur Musik: Wie hast du die Tracks aufgenommen? Hast du Live-Instrumente benutzt oder viel Computerbasiertes? Und wer ist alles auf dem LP, neben Anouk, Jesaya, JAW, Fink und Tobias Carshey noch alles versteckt?

Ich hatte sauviele Instrumente, welche ich live einspielte: Ich besitze Gitarren, einen Bass, Tuba, Trompete, ein komplettes Drum-Kit, Shakers, spezielle African-Kolumbianische Shaker, Shaker von meinem Sohn und im einten Fade hört man sogar leere Flaschen als Instrument. Kein Plan, wie diese ins Studio kamen! Und auch der Computer ist für mich seit Beginn des Studiums ein Instrument. Ich arbeite jedoch nicht mit Loops, die werden mir viel zu schnell langweilig und sind vergänglich. Obwohl ich es liebe solche Tracks im Club zu spielen. Das Album ist wie schon gesagt sehr Jules. Sehr Urdorf. Wo mein Studio war. Geil war, dass so viele Leute ins Studio kamen und am Prozess mitmachten. Die haben mich geprägt oder daraus sind Geschichten entstanden, die sich in meinem Album einnisteten. Die Leute haben aber selbst nicht mitgemacht, ausser die Features und mein Onkel. Sie sind nicht alle aufgeführt. Mein Onkel spielt auf dem Song Paul noch Posaune. Aber im Unterschied zu den EPs, die zuvor von mir erschienen, konnte ich das erste Mal eine Tiefe an den Tag legen, die ich zeigen will. Das Album erzählt eine Geschichte mit vielen Kapiteln. Es hat eine stimmige Message.

Wie lautet denn diese Message?

Sich selbst sein und sich nicht verbiegen. Und die Zukki-Jungs wollen ehrliche Songs und unterstützen mich im Gegensatz zu anderen vom Start komplett. Dies führte dazu, dass ich fast Alleinunterhalter auf ihrem Label Zukunft Recorings bin. 

Jimi Jules

Sticht ein Track für dich besonders heraus? In der Art wie er entstanden ist oder aber auch als du ihn jemandem das erste mal vorgespielt hast.

Nein, ein einzelner nicht. Das Album als ganzes aber. Es löst bei vielen Leuten Emotionen aus, was mir wiederum Freude bereitet. Ich hatte ca. 100 Demos. Davon 40 fertige Tracks und auf dem Album sind es schlussendlich 13. An diesem Prozess war ein Team beteilig, welches die Tracks auswählte. Diese Auswahl war enorm spannend. Leute waren persönlich beleidigt, wenn wir uns entschieden einen Track rauszuschmeissen. Klar habe ich die Musik gemacht. Aber das Album wurde viel mehr zum Team-Album. Ein «Gruppenbabe» mit Senf von vielen. 

Neben deinem hochkarätigen Erstling hast du in der Vergangenheit auch sehr viele hochkarätige Remixes herausgehauen. Remixen diese Künstler nun alle einen Track von dir? Das würde mich nämlich nicht ganz unglücklich stimmen.

Da möchte ich noch ein wenig abwarten und das Album reifen lassen, wie ein guter Wein. Es kamen schon sehr viele Künstler auf mich zu und möchten remixen. Das stimmt natürlich auch mich positiv.


«Es ist ein Job. Aber einer der mir sehr, sehr viel Spass bereitet.»


Auf RA steht wortwörtlich «Jimi Jules is one of the most promising upcoming artists within the international underground dance music scene.» – hast du eine Ahnung wo dein Weg in dieser internationalen underground Szene hinführen wird, wenn du ihn auswählen könntest?

Ich wünsche mir ein Bauernhaus mit Studio. Etwa sechs Mal pro Monat auflegen und sonst nur Musik und Familie. Das wäre schön. Aber bis dahin vergehen wohl noch tausend Nächte. Zurzeit sehe ich mich noch immer als DJ der unteren Arbeiterklasse. (lacht) Es ist ein Job. Aber einer der mir sehr, sehr viel Spass bereitet – mal abgesehen vom vielen Reisen. Es spielt mir auch keine Rolle, wie viele Leute zuhören. Wenn man mit wenig zufrieden ist, ist man auch mit viel zufrieden. Früher spielte ich noch in Rock-Bars sechs Stunden elektronische Musik und jeder Besucher dachte: Du bist der letzte Drecksack. Und ich war dankbar für jeden, der keinen Track mehr wünschte. Danach folgte die Zeit, als ich dankbar war, für jeden der tanzte. Ich erlebe eine enormen Spass beim Auflegen, ob dies im Watergate oder im Schweizer Hinterland ist. Es geht um den Moment.

Welche Schweizer Künstler flashen dich zurzeit – mal abgesehen von den Bignames?

Neben Kalabrese meinst du? (lacht) Ich bin stolz auf Odd Beholder. Ich habe im Rahmen meines Bachelor Diploms eine Band namens Le Dompteur gegründet und da war James Bassist. Es kackte ihn gewaltig an immer den gleichen Ton zu spielen. Heute macht er extrem guten Elektro Pop. Mit extrem guten Videos. Natürlich noch immer mit einem Basston. Wir tauschen uns noch viel aus. 

Apropos Videoclip: Wann kann ich einen Equinox-Clip auf MTV schauen?

Keine Angst der Videoclip des Jahres kommt noch. Meine dicken Freunde Dominik Fellmann und Pierre Castillo Enz sind enorm motiviert. 

Zu guter Letzt: War der Studioaufruf bei Grüter + Bürgin schon erfolgreich oder suchst du noch immer ein Studio?

Eine Person hat sich gemeldet! Aber ich bin tatsächlich studiolos und deshalb: Wenn jemand einen freien Platz in der Umgebung Lachen, Wädenswil oder Richterswil hat, wo ich Krach machen darf – meldet euch! 

Sofort ins Kommentarfeld damit! Vielen Dank Jules – geiles Album, geiler Typ. Kauft es via Beatport und followed ihm auf Facebook.

Jimi Jules Equinox

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