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Er sorgt wochentags dafür, dass der Club am Wochenende wieder betriebsbereit ist und so aussieht, wie er es wohl vergangenen Sonntagmorgen nicht mehr getan hat. Markus Cvejic ist Facility Manager bei der Frieda’s Büxe und übt gefühlt 20 Jobs gleichzeitig aus. In unserer neuen Serie werfen wir beim Club des Monats einen Blick hinter die Kulissen und schauen da hin, wo es sonst niemand tut.

Fragt man Markus Cvejic oder ‘Häsler’ – wie er intern liebevoll genannt wird – nach seiner offiziellen Berufsbezeichnung, entgegnet er lächelnd: “Keine Ahnung, Facility Manager, Hauswart oder Mädchen für alles – such dir etwas aus!” Der 43-jährige ist seit 6 Jahren für die Büxe tätig und liebt, was er tut. Wir haben ihm Rahmen des UBWG Club des Monats mit denjenigen Menschen gesprochen, die im Hintergrund agieren, unabdingbar sind und dafür sorgen, dass der Clubbetrieb Wochenende für Wochenende reibungslos über die Bühne geht.



Markus, Du bist dann im Club, wenn es die meisten von uns nicht sind. Somit hat der Club für dich eine völlig andere Bedeutung – er ist Arbeitsplatz. Ist er auch noch Vergnügungsplatz?*

Ja unbedingt! Ich habe das Glück, mit meiner Beschäftigung bei der Frieda’s Büxe Arbeit und Freizeit verbinden zu können. Meine Tätigkeit fühlt sich nicht wie ein Job an, sondern ist Teil meines Lebens geworden. Da es mir überlassen ist, wie ich meine Aufgaben und Zeiten einteile, kann ich meine Arbeit hervorragend in den Alltag integrieren. Es verhält sich etwa ähnlich wie bei einer Familie – jeder hat seinen Teil, den er dazu beiträgt – somit ist für mich mein Beruf auch eine Herzensangelegenheit.

Magst Du uns einen Einblick in Deinen Aufgabenbereich geben?

Mein Bereich umfasst viele spannende Aufgaben, angefangen bei der Instandhaltung des Clubs – technisch und infrastrukturell muss alles funktionieren. Hinzu kommen Entsorgungen, Reparaturen, Service, Brandschutz, Fundgrube, Technik, Umbauten und Bestandesaufnahmen sowie das Inventar der Getränke. Auch bin ich Ansprechpartner für Dritte, unterstütze Fremdveranstalter*innen und organisiere unsere externen Events mit – wie zum Beispiel Mount Frieda in Laax. An den Wochenenden bin ich jeweils erreichbar und springe ein, falls es Probleme gibt. Natürlich habe ich immer auch ein offenes Ohr für die Mitarbeitenden, deren Wünsche, Anregungen und Sorgen. Du siehst, ein grosses Tätigkeitsfeld, welches ich da abdecke – und das ist noch lange nicht alles. Ich würde sogar mit einem Augenzwinker behaupten, dass niemand unser Tantchen so gut kennt, wie ich (lacht).

Clubbesitzer*in, Künstler*in, Mitarbeiter*innen an der Türe oder an der Bar: Es scheint, als hätten sie alle mehr Visibilität bei oder mit ihrer Arbeit – wie gehst Du damit um? Bist Du jemand, der gerne im Hintergrund agiert?

Ja, ich walte und schalte lieber im Hintergrund. Ich habe gerne die Übersicht und folglich die Kontrolle. Im Rampenlicht zu stehen, ist nicht so mein Ding. Ich sehe es als Vorteil, im Hintergrund zu agieren, nicht direkt in die Abläufe des Nachtbetriebs involviert zu sein. So kann ich bestimmte Dinge objektiver betrachten und habe in gewisser Weise einen neutralen Aussenblick.

“Ich sehe es als Vorteil, im Hintergrund zu agieren, nicht direkt in die Abläufe des Nachtbetriebs involviert zu sein. So kann ich bestimmte Dinge objektiver betrachten und habe in gewisser Weise einen neutralen Aussenblick.”

Markus Cvejic, Frieda’s Büxe
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Der Arbeitsort von Markus Cvejic: Die Frieda’s Büxe an der Zürcher Friedaustrasse (Bild: zvg.).
Wir haben alle genug davon gehört – doch: Wie war die Pandemiezeit für Dich?

Ich denke, dass die Pandemie für uns alle eine Herausforderung war. Für den Club war es nicht nur eine finanzielle Herausforderung, sondern auch eine zwischenmenschliche Challenge. Der Club ist für viele ein wichtiger Begegnungsort. Aus persönlicher Warte kann ich sagen: Es war für mich erträglich. Meine Wohnsituation mit Haus und Garten erlaubte es mir, mich abzulenken und mich anderweitig zu betätigen. Natürlich hatte ich immer wieder die Gelegenheit mich im Club denjenigen Aufgaben zu widmen, die zuvor zu kurz kamen – oder einfach nur hinzugehen, um Musik zu machen.

Der Club ist für viele ein wichtiger Begegnungsort.

Markus Cvejic, Frieda’s Büxe
Was verbindet Dich mit dem Zürcher Nachtleben, der lokalen Clublandschaft?

Da müssen wir in die 90er Jahre zurück. Gross geworden bin ich mit Hip-Hop. Als dann die Technokultur Fahrt nahm, wurde ich neugierig. Nach dem ersten Clubbesuch in der Magic Factory in Schlieren und der Street-Parade im Jahre 1994, folgten das Rohstofflager und die Dachkantine. So wurde eine eine Kultur zu einem festen Bestandteil meines Lebens.


Wie bist Du in diesem Beruf gelandet?

Alles begann vor rund zwölf Jahren, als sich Freunde von mir – die Namen dürften der Redaktion bekannt sein – sich entschlossen haben, einen Club zu realisieren. Die Jungs waren dankbar um jede helfende Hand und so kam es, dass ich – wie viele andere auch – mithalf. Nach rund einem Jahr Clubbetrieb suchte man dazumal jemanden, der kleinere Aufgaben übernehmen konnte. Die Anfrage für diesen Job landete direkt bei mir. Ich arbeitete dazumal in einem 20%-Pensum für die Büxe und ging nebenbei einer Hauptbeschäftigung nach. Die Dinge entwickelten sich, die Aufgaben bei Tantchen wurden mehr und mehr und irgendwann konnte ich nicht mehr beide Jobs bewältigen, weshalb ich schweren Herzens die Stelle bei der Büxe aufgab. Nach einem Break kamen dann die Jungs vor einigen Jahren wieder mit einem Jobangebot auf mich zu. Glücklicherweise liessen meine Lebensumstände dies zu und ich kam zurück. Übrigens eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe!

Markus’ Tätigkeitsbereich ist vielseitig und reicht von Umbauten über Reparaturen, bis hin zur Mitorganisation von externen Events (Bild: zvg.).
Zum Schluss: Kannst Du uns von einem prägenden Erlebnis bei der Arbeit berichten – eines, das Du so schnell nicht wieder vergisst?

Es gibt und gab viele gute, aber auch schlechte Erlebnisse. Eines, das mir geblieben ist: An unserem 10-jährigen Jubiläum ist ein Pärchen, Stammgäste von uns, kurzerhand vorbeigekommen mit einem Geschenk: Ein selbstgenähtes Kleid für unsere Frieda. Eine wunderschöne Geste und tolle Wertschätzung! Es zeigt auch, wie verbunden uns unsere Gäste sind, ONE LOVE!

Danke, Markus!

*Aline Fürer führte das Interview mit Markus Cvejic


Die Frieda’s Büxe ist Club des Monats im Oktober. Das aktuelle Programm des Clubs ist hier zu finden.  


Bilder im Beitrag: Aline Fürer

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