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In Zeiten, in denen Deep House und Nu Disco landauf, landab fast ununterbrochen zu hören sind und die Grenze der beiden Subgenres gar nicht mehr ganz so klar gezogen werden kann, sehnt sich so mancher von uns nach wahrer und authentischer House Musik. Dieser Sound, welcher ohne viel Schnörkel auskommt und den Dancefloor ohne Kompromisse fest in seiner Hand hält – und auch nicht mehr hergibt.

Gianni Siravo ist seit über zehn Jahren ein genau solcher Garant für in seinen Worten „ehrliche Underground Club House Musik“. Seit 2000 veröffentlicht der Zürcher Produzent und DJ unter verschiedenen Pseudonymen und Kollaborationen hochstehende Tanzmusik. Letzte Woche erschien mit Raw Poet auf Drumpoet Community sein erstes Album als Washerman, das jüngste Projekt des nimmermüden Musikliebhabers.

Unsere Beweggründe hatte das Vergnügen mit Gianni über seine Produktionsweise, seinen Hang zu ehrlicher Musik und natürlich über sein erstes Album als Washerman zu plaudern.

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Herzliche Gratulation! Letzte Woche erschien nach ein paar kleineren Verzögerungen endlich dein erstes Album als Washerman. Was dürfen wir von Raw Poet erwarten und wie lange hast Du an den insgesamt 13 Tracks gearbeitet?

Gianni: Dankeschön! Rohe ehrliche produzierte Underground Club House Musik. Die Tracks orientieren sich eher an den Club. Die Produktionsdauer betrug ca. 1 Jahr.

Seit 2011 beschreitest Du deinen musikalischen Weg als Solokünstler. Dein gemeinsames Projekt mit Sven Lacoste, namens Azuni, hast Du vor zwei Jahren beendet. Wie unterscheiden sich deine Tracks von Azuni’s Musik und war es etwas Besonderes für dich ein komplettes Album alleine zu produzieren?

Für mich unterscheidet sich nichts Grosses zwischen Azuni und Washerman, da ja beide Projekte von mir produziert sind. Bei Azuni hatte ich einfach teilweise noch jemanden an meiner Seite, der noch seine Meinung und Ideen dazu beisteuerte. Produziertechnisch kommt beides aus derselben Kiste und Hand. Es war also nichts Besonderes, ein Album alleine fertigzustellen.

Wieso wurde Azuni überhaupt beendet?

Azuni war nie als festes, langes oder geplantes Projekt gedacht. Schlussendlich wurde es genau wegen diesem Grund beendet.

Kommen wir zurück zu deinem Debütalbum. Nach nationalen sowie internationalen Erfolgen mit Tracks wie Basement Chord ist die Erwartungshaltung an Raw Poet relativ gross. Wie gingst Du mit dieser um und wie hat es die Herangehensweise an dein Album beeinflusst?

Mich interessieren Erwartungshaltungen wenig. Ich liebe es einfach, Musik zu produzieren, zu hören und aufzulegen, das ist meine grösste Liebe. Hätte ich keinen „Erfolg“ mit der Musik, würde ich trotzdem immer noch Tracks produzieren. Die Liebe zur Musik ist der einzige Grund, warum ich das mache. Somit wurde die Herangehensweise an das Album einzig dadurch beeinflusst, dass ich diesen rohen Underground Sound von z.B. Basement Chord auch für das Album beibehalten wollte.

Wie entsteht eigentlich ein typischer Washerman Track? Hast Du jeweils einen Track so in etwa im Kopf oder nimmt das Ganze eher unerwartete Gestalt an?

Beides und mehr… 🙂 Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal habe ich ganze Tracks und Arrangements komplett im Kopf und setze es so um wie ich mir das vorstelle. Und Manchmal starte ich einfach mit einem Beat und jamme bisschen rum und spiele z.B. verschieden Pianos, Chords, Bassläufe, Melodien dazu, die mir gerade so spontan je nach Stimmungslage aus dem Kopf fliessen, bis ich etwas finde, das mir gefällt – dann wird konkretisiert.

Gibt es für Dich überhaupt gewöhnliche Arbeitstage? Ist bei Dir alles durchstrukturiert oder lässt Du, was das Produzieren anbelangt, jeden Tag aufs Neue auf dich zu kommen?

WashermanEs gibt eigentlich keine gewöhnlichen Arbeitstage. Beim Album beispielsweise hatte ich schon geplant so und soviele Tage die Woche daran zu arbeiten, aber dann kommen immer noch DJ Gigs, Remixe und andere Labelarbeiten etc. dazwischen. Ich liebe es, viele Tracks anzufangen, dann ruhen zu lassen und nach einiger Zeit wieder hervor zu nehmen und noch etwas dazu zu spielen. Ich arbeite auch sehr gerne an verschiedenen Tracks auf einmal und „switche“ zwischen den Tracks, Remixe hin und her und lasse mich erneut von den jeweiligen Tracks für den neuen inspirieren. Für mich ist es einfach Spass zu haben und selber die Musik zu geniessen, etwas zu kreieren. Es ist halt ganz unterschiedlich, manchmal machst Du einen ganzen Track oder Remix in einer Nacht, weil gerade alles passt und schickst ihn am nächsten Morgen dem Label. Es ist ein Spiel zwischen Emotionen, Inspirationen, erlebten Ereignissen, Spontanität, Spass, Liebe, Geniessen und Ehrlichkeit. Musik, die von Herzen kommt und somit einfach entsteht. Nichts Durchstrukturiertes und Durchdachtes.

Wenn Du dir neue Geräte im Studio zulegst, bist Du da eher so der learning by doing Typ oder rackerst Du planmässig die Manuals auf und ab bis Du auch das hinterste und letzte Feature der neuen Hard bzw. Software kennst?

Ich war schon immer der learning by doing autoditact Typ, bei allem was ich angehe und mache. Betreffend neuer Geräte brauche ich das Manual nie. Ich probier gerne einfach aus. Das Manual brauche ich nur, wenn etwas schief läuft und ich nachschauen muss wie ich z.B. ein factory reset mache oder ich ein spezifisches Setting etc. möchte.

Als Schweizer Veteran der elektronischen Musik – so darf man dich sicherlich betiteln – hast Du schon viel erlebt. Wie siehst Du die Entwicklung der elektronischen Musik hierzulande, aber auch im Ausland und was sind deine Gedanken dazu?

Veteran? Haha, ok, ok du hast ja recht, gehöre bereits zum alten Eisen… 🙂 Es gab eine Zeit, wo ich allgemein schwarz sah für die elektronische Musik, speziell für meinen geliebten Stil House & Techno. Aber in den letzten paar Jahren sehe ich die Entwicklung der elektronischen Musik speziell hierzulande ganz positiv, vor allem in den letzen Jahren. Es gibt wieder sehr viele gute House Produktionen. Und die Schweiz muss sich auch international ganz und gar nicht verstecken. Wir haben wahrlich grossartige und sehr viele bekannte und international respektierte Künstler und Labels hier in vielen Sparten der elektronischen Musik. Was mich sehr freut sind junge Schweizer Künstler, die mir ihre Tracks zuschicken, welche sehr gut und nach richtigem true school house klingen. Zudem freut es mich, dass sich junge Schweizer Künstler vermehrt mit der Geschichte und dem Background der Housemusik und Black Music auseinandersetzen. Für mich ist das etwas sehr wichtiges und essentielles, wenn man diesen Stil liebt und produziert. Es gibt mehr und mehr true Houselovers hierzulande als noch zu meiner Zeit. Dies auch dank den heutigen Social Medias und Internet Blogs wie z.B. ihr betreibt und das ist toll!

Mit der Entwicklung der Musik und der Technik im Allgemeinen kommt auch immer wieder die ganze Vinyl vs. MP3 Debatte auf. Wie wir gelesen haben, bist Du ein grosser Vinylliebhaber und hast mit Traxx Underground und Deep Down Slam auch eigene Labels am Start. Wie stehst Du zur ganzen Diskussion rund um das schwarze Gold?

Genau, Traxx Underground habe ich mitgegründet und Deep Down Slam veröffentlicht seit 2012 Platten. Beide Labels veröffentlichen sowohl auf Vinyl als auch Digital. Zuerst erscheint einfach immer das Vinyl und nach ein paar Monaten folgt dann der Digital Release. Es gibt einfach zu viele DJs, die nur digital spielen und trotzdem einen guten Housemusik Geschmack haben. Warum sollten sie also diese Musik nicht erhalten? Ich verstehe dieses ganze Vinyl vs. MP3 Ding überhaupt nicht. Für mich gibt es einfach gute Musik, das Medium ist mir nicht wichtig. Nur weil ich Vinyl liebe und noch damit auflege, heisst das überhaupt nicht, dass ich gegen USB Sticks oder CDJ DJs bin. Ganz und gar nicht – spiele ja selber die neuesten Tracks ab CD zum Testen. Für mich selber ist halt Vinyl mein Lieblings Medium, das ich bevorzuge. Ich bin einfach damit aufgewachsen und kann mich „noch nicht“ damit anfreunden, mit USB Sticks oder nur CDs aufzulegen. Nicht wegen der Technik, die ist ja praktisch, sondern wegen der Tracksuche auf dem Bildschirm. Ich mag halt noch eine Platte aufgrund des Covers, der Farbe etc. zu finden und ich mag es einfach in Plattenläden zu diggen. Nummer 1 für mich bleibt also immer noch Vinyl.

Und zu guter letzt. Was sind die Aussichten für Washerman in nächster Zeit und stehen andere Projekte an?

Ich bin gerade noch an einigen Remixes dran sowie einer EP, welche unter Washerman erscheinen wird. Es geht natürlich weiter und ich möchte auch noch ein paar eher technoidere Tracks rausbringen. Eventuell unter einem anderen Projektnamen. Des Weiteren habe ich wieder Tracks, die ziemlich nach Azuni klingen und vielleicht gibt’s sogar wieder einen Azuni Release auf meinem neuen Label. Mal sehen, ich plane sehr ungern auf lange Sicht.

Vielen Dank Gianni!

Danke Euch, und Respekt für das, was ihr macht. Das ist nur gut für die Kultur der elektronischen Musik in der Schweiz, weiter so!

Unsere Beweggründe freut sich zudem euch mitteilen zu dürfen, dass wir eine LP von Washerman’s Raw Poet Album verlosen dürfen! Alles was ihr dazu tun müsst, ist entweder auf ubwg.ch ein Kommentar zu hinterlassen, oder den Link zum jeweiligen Artikel auf Facebook zu liken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird noch diese Woche benachrichtigt.

Viel Glück und vielen herzlichen Dank an Drumpoet Community!

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