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Definition:Music InterviewEin Musiklabel zu gründen und erfolgreich zu führen, ist auch in Zeiten des Internets und der globalen Vernetzung immer noch keine Einfachheit. In den meisten Fällen versuchen Imprints ihre veröffentlichte Musik zuerst im jeweiligen Land zu etablieren, bevor sie sich schrittweise in Richtung Ausland bewegen, um sich auch ausserhalb der Landesgrenzen einen Namen zu verschaffen. Es gibt aber auch durchaus Ausnahmen, welche den umgekehrten Weg gingen – so wie Definition:Music.

Vielen Schweizer Musikliebhabern ist nach wie vor gar nicht bewusst, dass es sich bei der vor allem in England sehr hoch angesehenen Plattenschmiede um ein hiesiges Musiklabel handelt. Seit Ende 2011 steht das Zürcher Imprint für pumpenden House, welches mit den meisten seiner Veröffentlichungen ganz klar auf die Peaktime jeder Clubnacht abzielt.

Während eines sommerlichen Samstags und einem kühlen Bier durften wir am Zürcher Limmatquai mit Dimitri Schnider, einem Mitgründer von Definition:Music, über sein Musiklabel plaudern. Dabei offenbart uns der erst 22 jährige Labelbetreiber, warum er sich in jungen Jahren für die Gründung eines Labels entschied, wie es zu Veröffentlichungen von renommierten Künstlern wie Darius Syrossian, Josh Butler oder Hector Couto kam und was ihn an anderen Schweizer Musiklabels fasziniert.

Viel Spass!

Definition:Music auf Soundcloud
Definition:Music auf Facebook

Dimitri "Definition" SchniderHallo Dimitri! Seit Ende 2011 existiert Definition:Music. Erzähl mal, wie ist es überhaupt zu eurem Musiklabel gekommen?

Dimitri: Um ehrlich zu sein, ist die Idee dafür einfach so entstanden. Akin Oender, mit welchem ich gemeinsam das Label startete, und ich wollten einfach etwas machen und so veröffentlichten wir Ende 2011 unser erstes Release vom Rumänischen Produzenten Horatio. Geremixt wurde sowohl von uns als Definition (damals bestand Definition noch aus Akin Oender, Andreas Balicki und Dimitri Schnider Anm. der Redaktion), als auch von Reboot, für den ich damals seine Myspace Seite programmierte und ihn darum bereits kannte. Danach wurde es ruhig um Definition:Music und es verging fast ein Jahr bis wir die zweite Veröffentlichung herausbrachten.

Wieso hat es so lange gedauert, bis die zweite Veröffentlichung folgte?

Am Anfang überlegten wir nicht gross und hatten eher gedacht „cool, Hauptsache wir machen etwas“. Ab August 2012, als unsere zweite EP von Garibovic erschien, machten wir dann aber einen Schritt vorwärts und veröffentlichten regelmässiger. Nach drei weiteren Releases brachten wir schliesslich unsere erste gemeinsame Scheibe heraus, welche mit einem Remix von Darius Syrossian das erste Mal auch international auf grosses Echo stiess. Zuvor waren die Reaktionen zurückhaltender und wir bekamen nicht so viel Aufmerksamkeit.

Darius SyrossianDu hast es selber angesprochen. Mit Namen wie Darius Syrossian, Hector Couto, Josh Butler und vielen anderen internationalen DJs konntet ihr bereits den einen oder anderen Hit veröffentlichen. Wie entstand der Kontakt zwischen euch und diesen renommierten Acts?

Zuerst muss ich wirklich sagen, dass da sicher sehr viel Glück dabei war. Schon bevor wir Definition:Music gründeten, schrieb ich Darius Syrossian über Facebook an, da ich schon damals seine Musik sehr gut fand. Ich schrieb einfach, was ich dachte und teilte ihm meine ehrliche Meinung über seine bodenständige Art mit. Ich wollte dabei nicht schleimen oder so, schliesslich wollte ich nichts von ihm. Darauf bedankte er sich für die lieben Worte und fragte gleichzeitig, ob er die Unterhaltung auf seiner Facebook Seite posten könne, worauf ich natürlich zustimmte.

Als wir dann in unserer ersten Veröffentlichung nach Remixern Ausschau hielten, fragte ich ihn an und er konnte sich noch an mich erinnern. Ohne zu zögern, produzierte er seinen Remix und so besuchte ich ihn in London. Dort verriet er mir, dass er neben dem Remix für uns, noch einen weiteren Track bereit hätte, welcher er gemeinsam mit Hector Couto produzierte und ihn gerne auf einem kleineren, mehr im Underground etablierten Label veröffentlichen wollte. So ergab sich, dass wir den Track in Form unserer Katalognummer 006 veröffentlichen durften und das obwohl Darius noch mit einem Typ von Toolroom Records sprach. Von da an steckte unser Label in den Köpfen der Leute.

Und was ist mit Schweizer Künstlern? Wenn man eure Veröffentlichungen ein wenig näher betrachtet, fällt einem unweigerlich auf, dass ihr fast keine einheimische Produzenten auf Definition:Music habt.

Das stimmt. Neben uns als Definition / Def:Play und Garibovic gab es sonst noch keine andere Schweizer Veröffentlichung. Es hat sich einfach so ergeben und gleichzeitig ist das ein Punkt, den ich sehr schade finde. Möglicherweise hat sich der Stil, den wir mit Definition:Music verfolgen, hierzulande noch nicht so bewährt. Mit Frag Maddin, der seine One Hand EP erst kürzlich auf Definition:Music veröffentlichte und unsere kommende Labelnacht im Chalet Club (Berlin) plante, versuchen wir uns aber der hier in Zürich oder eben Berlin gespielten Musik ein wenig zu nähern, ohne das pumpende, jackende an unserem Sound zu verlieren. Den Kontakt zwischen Frag Maddin und uns stellte jemand von Miteinander Musik für uns her. Im Allgemeinen muss ich dazu sagen, dass mir Miteinander Musik sehr gefällt und ich das ganze Konzept von ihnen „miteinander Musik zu machen“ wirklich gut finde. Falls sich die Gelegenheit bietet, würde ich sehr gerne einmal etwas mit den Jungs machen.

Bekanntermassen gibt es unzählige Musiklabels und es wird immer schwieriger seinen Platz unter ihnen zu finden und zu behalten. Was unternehmt ihr, um eure Position im internationalen Vergleich zu behaupten?

Ich glaube, dass das Pressen von Vinyl auf internationaler Ebene nach wie vor einen hohen Stellenwert geniesst. In der Schweiz ist dies sicher auch der Fall. Dennoch denke ich, dass es international mehr Gewicht hat als hierzulande. Zudem ist es für viele Leute wertvoller eine Platte zu besorgen, als sich einfach eine digitale Veröffentlichung zu kaufen. Der Aufwand, welcher man als Label betreibt, wird von den Leuten geschätzt.

Zum Schluss möchten wir noch eines von Dir wissen. Produziertechnisch hast Du persönlich auch eine Entwicklung durchgemacht. Vor gut einem Jahr trennten sich die Wege zwischen dir und Akin Oender. Er ist neu als Def:Play und Du alleine als Definition unterwegs. Was waren die Gründe für die Trennung? Schliesslich betreibt ihr ja euer Musiklabel nach wie vor gemeinsam.

Unsere Stile haben sich ein wenig auseinanderentwickelt. Mit der Auflösung des klassischen Produzentenduos können wir jetzt beide unseren Stilen hundertprozentig nachgehen und müssen keine grosse Rücksicht aufeinander nehmen. Das heisst aber nicht, dass wir nicht mehr gemeinsam im Studio sitzen 🙂

Vielen Dank an Dimitri!

Als kleines Give-Away haben sich die Jungs von Definition:Music entschieden, je eine Platte ihrer letzten Veröffentlichungen zu verlosen. Dabei handelt es sich um The Dub Feel / Sunday Anthem von Hector Couto und Ben Mono als Split-EP sowie die neuste Scheibe von Origins Sound mit dem fabelhaften Namen Detroit Cuts EP.

Alles was ihr dazu tun müsst, um eine der beiden Platten zu gewinnen, ist entweder den Link zum Artikel auf Facebook zu liken, zu teilen oder einen Kommentar auf ubwg.ch zu hinterlassen (wenn man alle drei Varianten wählt, erhöht man natürlich die Gewinnchancen). Die Gewinner werden bis nächsten Freitag (27.06.) per Facebook oder Email benachrichtigt. Wir wünschen viel Glück!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Frag Maddin (Definition:Music)

 

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