Marco Biagini, besser bekannt als Kellerkind, ist einer der erfolgreichsten Schweizer Exporte, was elektronische Musik betrifft. Seit mehr als vier Jahren veröffentlicht er Musik auf den verschiedensten Labels. Unteranderem auf dem Berner Label Sirion , dem deutschen Flash oder Oliver Koletzki’s Stil Vor Talent.
Seit gestern ist sein Debütalbum „Basement Stories“ als Download auf dem Markt. Mit seinem ersten Versuch auch in Albumform zu überzeugen, erfreut er uns mit dreizehn Tracks, inklusive Remixes von Schweizer und Deutschen Produzenten.
„Ich möchte eine Art Geschichte erzählen“ verrät der 31 jährige Solothurner.
Was er noch zu seinem Album sagt, könnt ihr in unserem Interview nachlesen. Unsere Beweggründe hatte die Möglichkeit mit Kellerkind über „Basement Stories“ zu sprechen!
Erstmals herzliche Gratulation zu deinem ersten Album! Die Beziehung zwischen dem Albumnamen „Basement Stories“ und deinem Künstlernamen „Kellerkind“ ist nur schwer zu übersehen. Was fasziniert dich an Kellern und wie bist Du überhaupt auf diese Namen gekommen?
Danke vielmals 🙂 Der Name Kellerkind stammt von meinem ersten Studio, welches sich in einem Industrieareal im Keller befindet. Mit Basement-Story versuche ich vieles, was mich musikalisch in meinem Leben inspirierte in das Album hereinzubringen. Für mich war es auch eine grosse Motivation ein Album zu machen, um damit eine Art Geschichte zu erzählen!
Das Album erschien auf dem Schweizer Label Sirion. War es für dich wichtig, dass Du das Album in demselben Label veröffentlichen konntest, wo vor rund vier Jahren alles mit deiner ersten „Bergluft EP“ begann?
Die Zusammenarbeit mit Sirion Records ist für mich bestimmt sehr wichtig und das ganze Projekt konnte auch jetzt wieder unter totaler Harmonie durchgeführt werden. Es war für uns alle eine Herausforderung und dies hat alles sehr spannend gemacht.
Das Echo auf die 2008 erschienene Debut-EP war damals überwältigend. Auch international konntest Du praktisch nur positive Resonanzen wahrnehmen. Hattest Du damals mit einem solchen Erfolg insgeheim gehofft? Schliesslich produzierst Du seit 2001.
Bei mir steht beim Musik machen immer der Spass im Vordergrund. Ich selber hätte damals nie damit gerechnet überhaupt in die Top 100 auf Beatport zu kommen. Ich war mir nicht einmal sicher, ob die Musik bereits die nötige Qualität hervorbringt, um auf den Markt zu kommen. Daher wurde ich bestimmt sehr positiv überrascht!
Und schon bald konntest Du ausserhalb unserer Landesgrenze veröffentlichen. Auf Florian Meindl’s Flash Records machte „Don’t Go Home“ den Anfang und bald schon folgten weitere EPs in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, sowie eine weitere eigene EP auf Flash. Anfang dieses Jahres konntest Du deine erste eigene EP auf Stil Vor Talent veröffentlichen, welche deine bis anhin erfolgreichste Veröffentlichung ist. Cool, was?
Beklagen kann ich mich bestimmt nicht 🙂 Ich empfinde es als einer der wichtigsten Faktoren, Spass beim Musik machen zu haben. Der Erfolg kommt als kleiner Bonus dazu. Schlussendlich kann man wohl davon ausgehen, dass wenn einem etwas Spass bereitet und gefällt, es irgendeinem anderen Menschen auf dieser Welt auch gefällt. Dies freut mich natürlich.
Kommen wir auf deine Musik zu sprechen. Wenn man deine jetzige Musik mit der vor ein paar Jahren vergleicht, kann man durchaus sagen, dass das Kellerkind sich mehr zu einem Funky-, Discokind entwickelt hat. Oder wie siehst Du das?
Ich möchte mich mit meiner Musik nie in eine Schublade stecken lassen. Zudem ist es mir wichtig zeitlose Musik zu produzieren. Ich liebe es neue Sachen zu versuchen und genau daran habe ich dann auch immer wieder Spass. Jedoch würde ich auch nicht sagen, dass meine Musik heute grundsätzlich anders ist. Man entwickelt sich halt einfach weiter.
Angesprochen auf die Entwicklung die Du durchlaufen hast. Auf dem Album hat es mit „Black Cat Gismo“ und „Jazz Coffee“ zwei Tracks, welche sicher Neuland für viele von deinen vertrauten Hörern ist. Konntest Du so auch einmal deine ambient-ruhigere Seite zeigen?
Ich mag diese Art von Musik und hatte bei der Produktion des Albums den Anreiz einmal etwas Ruhigeres zu machen. Für mich war es wichtig einen Aufbau in das Ganze zu bringen und zum Schluss dann eher auch wieder herunter zu kommen. Im Club mag ich es beispielsweise am meisten, wenn der Abend zwischen 22:00 – 09:00 Uhr einen musikalischen Fluss mit Aufbau und Abbau hat. Es kann nicht sein, dass zu Beginn des Abends schon total abgedrückt wird!
Man sagt, dass ein Album auch immer etwas Abschliessendes hat. Was kann man von Dir in Zukunft erwarten und wird es eine Albumtour geben?
Es gibt eine Albumtour und die ist bereits im Gange. Mehr zu den Daten findet man auf meiner Facebook, Soundcloud oder Myspace Seite.
Momentan arbeite ich gerade an Remixes für Artists wie beispielsweise Deichkind, Edu Imbernon und Tiger Stripes. Danach werden bestimmt auch wieder EP’s folgen. Und wer weiss, was die Zukunft sonst noch alles mit sich bringt…
Ihr dürft auf alle Fälle gespannt sein!
Vielen Dank an Kellerkind!
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