Marcism – Podcast 146 & Interview


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Marc Klein alias Marcism beherrscht den einwandfreien Seiltanz zwischen den Genres. Von groovigem House hin zu treibendem Techno: Der Zürcher DJ und Produzent pendelt mit Selbstverständlichkeit durch seine schier unerschöpfliche Collection. Für UBWG hat Marcism einen exklusiven Mix aufgenommen und uns im Interview einige Fragen beantwortet.

Marc Klein alias Marcism hat in verschiedenen Szenen der elektronischen Musik ein Zuhause gefunden. Sei es ein Boiler Room-Set, wo uns Marc gut und gerne 140-BPM-Bretter um die Ohren haut oder ein verspieltes House-Set, mit dem er an einem Daytimer den Dancefloor verzaubert. Kaum ein anderer Artist hüpft so gekonnt zwischen den Genres hin und her.

Mit dem UBWG-Podcast 146, den Marcism für uns aufgenommen hat, erleben wir des Künstlers Seiltanz exklusiv. Ebenso haben wir mit dem DJ und Produzenten über die Entwicklung der Szene und seine bevorstehenden Projekte gesprochen.

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Marc, im vergangenen Jahr hast Du Dein erstes Boiler Room-Set im Zürcher MÄX gespielt. Wie war das?

Es war eine wunderbare Erfahrung und ich konnte ein eklektisches Techno-Set spielen. Die Energie, die von der Menge ausging, war wirklich einmalig. Ich habe die Party mit dem Time-Slot ab 23:00 Uhr eröffnet und da war die Stimmung bereits am Kochen. Während dem Set war ich sehr konzentriert und habe den Vibe nicht wirklich mitbekommen. Im Nachgang habe ich mir dann online die Clips angesehen und konnte so die Stimmung einfangen. Da wurde mir dann klar, wie einmalig dieser Gig war. Ich bin für diese Erfahrung extrem dankbar.

Obwohl sich viele schwierig damit tun, den eigenen Sound zu klassifizieren – willst Du es versuchen?

Ich versuche tagtäglich meinen eigenen Sound zu klassifizieren – und ganz ehrlich, das ist nicht einfach. Mein Interesse an der Musik ist sehr gross und egal in welchem Genre ich mich bewege, es findet sich stets eine Unmenge an guten Tracks. Zudem erfahre ich durch meine Gigs im Ausland immer wieder viel Inspiration: Beispielsweise bei meiner Asia-Tour im vergangenen Jahr oder bei meinen Gigs im Januar in Tbilisi. Diese Trips haben mich stark beeinflusst und inspirieren meinen Sound. Zudem versuche ich, meine Musik nach zwei Merkmalen auszuwählen: Einerseits nach den Melodien und den Impulsen, die catchen – andererseits nach dem Drive des Tracks. Jetzt fragt ihr euch sicher, wie und ob das im Techno möglich ist?! Geht natürlich auch. Ich betrachte jeden Track als Ganzes und nie nur die einzelnen markanten Elemente.

Durch meine Gigs im Ausland erfahre ich immer wieder viel Inspiration

Marc Klein alias Marcism
Du bist ja musikalisch sehr breit und vielseitig aufgestellt, das führt auch dazu, dass Du in ganz unterschiedlichen Szenen und musikalischen Gefilden unterwegs bist – welche Unterschiede nimmst Du dabei wahr?

Das ist richtig – mein vielseitiges Interesse für die verschiedensten Genres führt dazu, dass ich in unterschiedlichen Szenen unterwegs bin. Ich schätze die Vielfältigkeit unserer Clublandschaft. Zu einer gewissen Bubble der neuentstandenen Techno-Szene habe ich aktuell den stärksten Draht. Trotzdem pflege ich aber auch einen intensiven Kontakt zu relevanten Personen der Disco- und House-Szene, da ihre Einflüsse und Inspirationen für mich immer noch sehr wichtig sind. Ob es Unterschiede in den jeweiligen Club-Settings gibt? Ja, auf jeden Fall. Der grösste Unterschied liegt für mich in der Bereitschaft für die Geschwindigkeit der Musik und in den jeweiligen Erwartungshaltungen, welcher Sound ein:e DJ spielen soll. Die Altersstrukturen sind natürlich ebenfalls unterschiedlich und auch die Organisationsstrukturen der jeweiligen Events. Auch der Zugang zur Musik ist überall unterschiedlich. Gerade in der Techno-Szene ist aktuell viel im Tun und es fliessen von überall diverse Stilrichtungen mit ein. Die House-Szene hingegen, lebt meines Erachtens von einer sich konstant wandelnden Stimmung.

Wo fühlst Du dich am wohlsten?

Ich sehe mich als ein hybrider, aber konkret positionierter Act. Ich würde sagen, auf internationaler Bühne fühle ich mich in der Techno-Szene am meisten Zuhause. Hier geht es sehr schnell und gut mit den Releases vorwärts. In Zürich, bzw. in der Schweiz, geniesse ich gute House-Gigs immer sehr. Ich liebe den House und dessen Sub-Genres. Lokal gesehen fühle ich mich in der Vielfalt am wohlsten und ich denke, dass ich für jedes Genre einen authentischen Blickwinkel mitbringe.

Gerade in Zürich ist das Angebot an Events gross – wie wirkt sich das Pendel zwischen kleinen, intimen Venues und grossen Raves und Festivals auf Dich als Künstler aus?

Was Festivals angeht, kann ich kaum mitreden, denn ich werde selten auf Festivals gebucht. Das riesige Angebot in jedem Genre fördert aber meiner Meinung nach die Positionierung von Zürich in Europa als eine Stadt, die ein spannendes Nacht- und Kulturleben zu bieten hat. Ich finde es bei einem grossen Angebot an Events wichtig, dass innerhalb der Nacht- und Clubkultur eine transparente Kommunikation stattfindet: So zum Beispiel Absprachen unter den Veranstalter:innen bei den Bookings von grossen Acts, ebenso wie klare Absprachen bei Daten.

Lass uns über Deine Produktionen sprechen: Was steht an und worauf dürfen wir uns 2024 freuen?

Bis zum Sommer werden zwei Techno-Releases auf den Labels Rave Your Soul und ALU veröffentlicht. Auch eine EP auf dem Label STEP von Catz & Dogz steht an. Im weiteren Verlauf des Jahres sind einige Releases auf grösseren Labels im Techno-Bereich geplant. Ebenso wird ein Techno-Edit eines House-Klassikers als Free Download unter den Releases vorhanden sein. Stay tuned!

Magst Du noch einige Worte über Deinen UBWG-Mix verlieren?

In meinem UBWG-Podcast habe ich versucht, Techno-Tracks zu finden und zu mixen, die sowohl ein House-Publikum als auch eine Techno-Crowd ansprechen.

In meinem UBWG-Podcast habe ich versucht, Techno-Tracks zu finden und zu mixen, die sowohl ein House-Publikum als auch eine Techno-Crowd ansprechen.

Marc Klein alias Marcism
Was wünscht Du Dir von unserer Szene?

Diverse Line-Ups, transparente Kommunikation, mehr Absprachen zwischen den Veranstalter:innen und mehr Interesse an der Musik – ebenso wie Offenheit gegenüber den verschiedenen Subgenres. Ich wünsche mir, dass ein:e DJ nicht aufgrund eines Sets in eine Schublade gesteckt wird.

Im Interview für UBWG: Die Redaktion


Quellen: Marc Klein alias Marcism