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Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, seit wir den letzten UBWG-Podcast publiziert haben. Höchste Eisenbahn also, dies zu ändern. Nur diesmal nicht auf den Schienen, sondern zu Wasser – oder so ähnlich. Jungspund MotorbootNoah manövriert musikalisch durch die nächste Stunde und hat mit uns ein wenig über dies und das rund um die elektronische Musik geplaudert.

MotorbootNoah – jetzt kommt’s – baut Boote. Boote mit Motor, um genauer zu sein. Wer hätte das gedacht? Da nun der Schleier um seinen rätselhaften Namen gelüftet ist, schippern wir mal weiter im Text. Noah steht noch nicht allzu lange hinter den Decks, seine Augenringe sind auch noch nicht so ausgereift wie bei manch anderem Routinier – trotzdem trifft man ihn mehr und mehr in den tonangebenden Clubs der Limmatstadt an. Nicht selten mit einem gewissen Herrn, der zu Zürichs Nachtleben gehört, wie das Geschnetzelte im Urchigen Spunten um die Ecke: Andreas Ramos. Dies ist nicht irgendein Zufall, nein. Der Plattenladen-Capo & Lokalmatador hat Noah vor geraumer Zeit unter seine Fittiche genommen. Jedi-Meister & Padawan, wenn man so will.

Angefangen hat das alles, als Noah’s Neugier hinter all diesen Sihl-Records Pullovern, die er in den Strassen und dem Nachtleben sah, überhandnahm und er daraufhin dem Store an der Martastrasse einen Besuch abstattete. Aus einem Besuch wurden mehrere, und noch einige mehr. Andreas erkannte sein Potential und lud ihn zum UBWG Live-Stream mit ein (Club Dihei, für jene, die die letzten 2 Jahre schon wieder aus dem Gedächtnis verbannt haben). Das eine führte dann zum anderen und ja, lange Rede, kurzer Sinn: Auch Noah ist mittlerweile im Besitz eines Sihl-Records Pullover – und eines neuen Lehrmeisters. Das diese Liaison sehr gut funktioniert, lässt sich nicht abstreiten.



Wir haben mit Noah bei einem (oder zwei) mit Hopfen & Malz angereicherten Wässerchen noch ein wenig geplaudert. Soviel vorweg: An Vibes mangelt es dem jungen Herrn definitiv nicht.

Die Umstände der letzten zwei Jahre haben einen Wandel in der Clubszene mit sich gezogen. Die Strippenzieher*innen und Spielmacher*innen hinter den Clubs und Eventlocations geben den jüngeren Veranstalter*innen immer öfters eine Plattform – oder lehne ich mich hier zu weit aus dem Fenster?

Ich habe das Gefühl, dass die Pandemie die Karten neu gemischt hat, was das Nachtleben anbelangt. Es haben sich für viele neue Wege geebnet. Neue DJ’s werden gebucht und junge Veranstalter*innen werden mehr gepusht. Könnte daran gelegen haben, dass der Fokus von international zwangsläufig mehr auf national gefallen ist – zumindest was die DJ’s anbelangt. Gefühlt ist das Spektrum dadurch trotzdem breiter geworden – und auch um einiges jünger. Alles in allem finde ich diese Entwicklung sehr gut und spannend.

Ich habe das Gefühl, dass die Pandemie die Karten neu gemischt hat, was das Nachtleben anbelangt. Es haben sich viele neue Wege geebnet.

Noah Asendorf

Du hast ebenfalls schon die eine oder andere Veranstaltung gehalten – nicht wahr?

Ja, auch ich bewege ich mich hin und wieder in diesen Gewässern. Ein paar alte WG-Mitbewohner und ich haben die Reihe «Kombini» aufgezogen. Die allererste Veranstaltung – eine legale Outdoor mit Bewilligung, Security und allem Drum und Dran – ist dann auch schon ziemlich eskaliert. 3 mal soviel Besucher wie bewilligt und über 100 Lärmklagen – war schon ein wenig heavy für die erste Veranstaltung. Mittlerweile läuft es einiges geschmeidiger, und auch die Friedas Büxe lässt uns regelmässig den Salon hosten.

Off-Locations sind während der Pandemie immer beliebter geworden. Vor allem diese «Rümli»-Parties. Private, kleine, aber feine Locations. Wie siehst du das?

Wie viele es von diesen «Rümlis» gibt, weiss man ja leider nicht. Da diese ja meist nur im Zirkel der jeweiligen Betreiber*innen kursieren. Trotzdem suchen der Vibe und die Atmosphäre an diesen jeweiligen Orten seinesgleichen!

Noah Asendorf, wie MotorbootNoah zum bürgerlichen Name heisst, baut tatsächlich Boote.

Kommen wir nun zu einer Frage, die seit Anbeginn der Gezeiten als ungelöst gilt: Allen & Heath oder Pioneer Mixer? Die Fronten hierzu sind lange verhärtet, doch sollte es nicht klar sein, welches der Liebling ist?

Bei mir Zuhause steht ein Xone:96, Allen & Heath. Und auf solchen spiele ich Hands-Down auch am liebsten. Jedoch muss ich zugeben, dass die Rotary Mixers, wie beispielsweise jene der Marke Varia, von der Soundqualität und der Harmonie mit Vinyls einfach unschlagbar sind, da analog. Standardmässig steht in den allermeisten Clubs in Zürich einer der Marke Pioneer. Nichts verkehrt, aber meine Präferenz bleibt bei Allen & Heath.

Du bist dem schwarzen Gold, alias Vinyl, seit deinem ersten Besuch im Sihl Records Store ziemlich verfallen – wenn man das so sagen kann. Versuchst du so gut wie möglich auch nur mit Platten aufzulegen?

Wenn möglich, ja. Funktioniert aber leider nur bedingt, beispielsweise wegen technischen oder logistischen Gründen der jeweiligen Location. Einen Notfall-Stick mit dabei zu haben finde ich aber sowieso nie schlecht. Denn wen das Publikum nicht so abgeholt werden kann, wie es mit dem mitgebrachten Vinyl eigentlich geplant war, ist ein Switch zum digitalen Repertoire der kleine Retter in Not. Ach ja, die spontanen Pinkelpausen sind natürlich auch einfacher zu bewältigen während eines Set.

Wenn immer möglich, versuche ich nur mit Platten aufzulegen – in der Praxis funktioniert das aber teilweise aus technischen oder logistischen Gründen nur bedingt.

Noah Asendorf

Zu guter Letzt noch, wo treibst du dich den so Nacht’s am liebsten herum, wenn du nicht gerade mal wieder hinter den Turntables stehst?

Mal hier, mal dort. Am allerwohlsten fühle ich mich aber wahrscheinlich bei der Tante an der Friedaustrasse. Viele bekannte Gesichter, Musik die ziemlich genau meine Wellenlänge hat, und naja wie soll ich’s am besten beschreiben… ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal meine Jacke an der Garderobe abgegeben habe. Wenn ich sie irgendwo in die Ecke schmeisse, liegt sie am Ende des Abends auch garantiert noch da.


Wir danken Noah für den kleinen Schwatz und das wirklich gelungene Set.

Motorbootnoah auf Soundcloud

Bilder zur Verfügung gestellt von: Noah Asendorf

Beitrag: Patrick Suter

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