Playlist #133 by Pasci

Playlist-Special #133 – Pasci


Die Playlist #133 kommt von Pasci und hält anlässlich seines 33-Jahr-DJ-Jubiläums 33 Tracks für uns bereit. Seit bald 15 Jahren führt Pasci gemeinsam mit seinen drei Gespanen Don Ramon, San Marco und Valentino den Zürcher Club Frieda’s Büxe – noch viel länger ist er bereits an den Turns anzutreffen: Beeindruckende 33 Jahre ist der Zürcher schon als DJ aktiv – ein Grund zum Feiern. Zum einen an seinem All Night Long im Salon vom kommenden Samstag in der Frieda’s Büxe, zum anderen mit 33 Tracks aus Pascis Selection. Ebenso hat er uns einige Fragen im Interview beantwortet. Check it out!

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*28 Tracks der Playlist #133 sind in der Spotify-Playlist zu hören, 5 Tracks sind nachfolgend gelistet

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Pasci, Du hast für UBWG 33 Tracks zusammengestellt, welche Deine 33-jährige DJ-Karriere widerspiegeln – magst Du einige Worte über die Playlist verlieren?

Die 33 Tracks haben meine DJ-Karriere massgebend geprägt und beeinflusst – sie haben mir dazumal das Tor zur elektronischen Musik geöffnet. Die Sounds, deren Eigenheiten und deren Monotonie, das war einfach etwas komplett Neues und noch nie Dagewesenes für mich. In mir wurde ein neues Lebensgefühl entfacht und die Neugierde für diese innovative Musik geweckt.

Lass uns auf 33 Jahre Pasci an den Turns zurückblicken – was waren die Highlights? Welche Momente und Erlebnisse haben Dich besonders geprägt?

Da gab es so einige Higlights. Ich erinnere mich mitunter an die allererste Ausgabe der «Vision» in der Kiesgrube Andelfingen. Da habe ich zum ersten Mal Sven Väth gehört – bereits nach den ersten 15 Sekunden seines Sets war mir klar, dass diese Musik von einem anderen Stern kommen muss. 1991 fing ich dann an, mir Platten zu kaufen – das Portemonnaie war zwar klein, aber das Sammelfieber hatte mich gepackt. Ohne wirklich grosse Ambitionen für das Auflegen zu haben, pflegte ich es vor allem als Hobby zu Hause und spielte für meine Freund:innen. Jemand aus dieser Freundesgruppe hat mir dann im April 1992 meinen ersten bezahlten Gig organisiert. Und von da an ging es los, das war der Start. 1993 ging ich dann erstmals nach Goa in Indien, wo Ende der 80er-Jahre die Goa Trance-Szene entstand. Da wurde dann auf DAT-Geräten (Digital Audio Tape; Tonband) unveröffentlichte Musik ausgetauscht – für mich war das alles neu und enorm spannend. Hier fanden sich Freaks und Musikliebhaber:innen aus aller Welt zusammen. Definitiv ein Highlight, wenn ich so zurückblicke. Langsam erreichten mich dann auch immer mehr Booking-Anfragen, dazumal inbesondere für Outdoor-Events. Ich spielte ausschliesslich Platten, gespickt mit unveröffentlichten Tracks meines DAT-Geräts.

Zusammengefasst: Ich durfte so viele unvergessliche Momente im In- und Ausland erleben. Ich konnte an Festivals und in Clubs rund um den Globus spielen, so in Südamerika, Afrika und in zahlreichen europäischen Ländern. Dies hat mein Leben immer farbenfroh und sehr spannend gemacht und war stets eine Bereicherung. Auch durfte ich überall so viele tolle Menschen und Musiker:innen kennenlernen, mit denen ich meine tiefe Passion teilen konnte.

Wo findest Du Inspiration für Dein künstlerisches Tun?

Inspiration für mein künstlerisches Tun finde ich in meinem persönlichen Umfeld. Seit 30 Jahren inspiriert mich zudem die Insel Ibiza. Und auch an Festivals oder beim Suchen und Finden von Musik fühle ich mich in meiner Kreativität beflügelt.

Wie hat sich Dein Sound über die Jahre verändert? 

Anfangs war alles schneller und auch akustisch oftmals raw. Über die Zeit hat sich sowohl die Soundqualität massgeblich verändert, ebenso wie die Möglichkeiten, Musik abzuspielen und zu beschaffen. Alles ist dynamischer, klarer und qualitativer geworden. Wo es früher noch irgendwie möglich war, den Überblick über die Veröffentlichungen zu haben, ist dies heute kaum mehr möglich. Es gibt so viele Möglichkeiten, an Musik zu gelangen, der Markt ist unersättlich. Wo es früher nur den Plattenladen gab, gibt es heute zig Möglichkeiten, welche die Musik und somit auch das Auflegen zugänglicher machen. So sehe ich das auch mit dem Produzieren – auch hier macht die Digitalisierung vieles einfacher. Das sind die Entwicklungen, die ich über die Jahre im Aussen beobachtete und spürte. Mein Handwerk habe ich versucht entlang dieser Entwicklungen ständig auszubauen, ohne dabei meinen Style aus den Augen zu verlieren. Ich bin mir über all die Jahre treu geblieben.

Später, ab den 2000er Jahren, haben mich dann vor allem die housigen und groovigen Ecken der elektronischen Musik begeistert – und das tun sie bis heute. Müsste ich meine Musik beschreiben, würde ich sie als funky, deep, knackig, treibend, dirty und auch sexy bezeichnen. Dabei bewege ich mich in Sachen Tempo irgendwo zwischen 115 und 130 BPM. Der Sound soll Drive und Swing haben. Für mich ist es wichtig, als DJ in der Lage zu sein, eine Geschichte zu erzählen, Spannung aufzubauen.

Für mich ist es wichtig, als DJ in der Lage zu sein, eine Geschichte zu erzählen, Spannung aufzubauen.

Pasci, DJ und Mitinhaber des Clubs Frieda’s Büxe


Eine Frage, welche Dich aktuell bewegt?

Nach dem Lockdown war da dieser grosse Ausgeh-Hype, alle wollten wieder raus – ich spüre, dass dies nun vorbei ist. Insbesondere das Ausgehverhalten der neuen Generationen ist anders, die Bedürfnisse haben sich verändert, andere Stilrichtungen in der elektronischen Musik sind gefragt, Tages-Tanzveranstaltungen sind populärer denn je und es wird vom Clubsterben gesprochen. Doch in meinen 33 Jahren in der umtriebigen Musik- und Clublandschaft habe ich schon so manche Veränderungen und Trends miterlebt. Das gehört einfach dazu – die Dinge kommen und gehen, musikalische Stilrichtungen driften auseinander und vereinen sich wieder. Doch was immer geblieben ist, sind die Eckpfeiler House und Techno. Und dies wird sich meines Erachtens auch nicht ändern, solange es die elektronische Musik gibt.

Du spielst anlässlich Deines 33-Jahr-Jubiläums ein All Night Long in Deiner Homebase, der Frieda’s Büxe. Auf was dürfen sich die Besucher:innen freuen?

Ich werde entlang meiner musikalischen Handschrift ein All Night Long spielen, in welchem ich alte und neue Sounds zusammenbringe und das repräsentiere, für was ich als DJ stehe.

Im Interview für UBWG: Die Redaktion



Quellen: Pascal Frei alias Pasci, Frieda’s Büxe