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Vinyl ist für viele DJs mehr als nur ein Medium. Seit einiger Zeit entdecken viele das schwarze Gold wieder (neu). Lange kann man über Pros und Contras diskutieren – aber Fakt ist: Vinyl macht einfach Spass!

Mit folgenden kleinen Tipps und Kniffen wird Dir Auflegen von Vinyl im Club sogar noch mehr Freude bereiten.


Entkopplung

Plattenspieler müssen umbedingt entkoppelt aufgestellt werden. Dies ist die Grundlage für guten Klang und hat zwei Gründe:
1. Kein Springen der Platte bei Erschütterungen. Ob ausgelassenes Feiern in der ersten Reihe oder ein mitreissender DJ: Ein DJ-Booth ist Erschütterungen ausgesetzt und ohne eine vernünftige Entkoppelung wird die Nadel dauernd springen.
2. Laute und basslastige Musik wird ohne Entkopplung erneut von der Nadel übertragen – ein Feedback entsteht und versaut den Klang gründlich.

Deswegen können Plattenspieler nicht einfach auf die blanke Tischoberfläche gestellt werden. Das Entkoppeln ist übrigens ganz einfach. Der Trick liegt in der Verwendung von abwechseld weichen und harten Materialien. So läuft sich der Schall am schnellsten tot. Am besten funktioniert eine Betonplatte, die auf Schaumstoff oder Squashbällen liegt. Im Extremfall können auch mehrere Schichten verwendet werden.
Falls der Club, in dem du  gerade ankommst und auflegen willst, von Entkoppelung noch nie etwas gehört hat (Schande auf sein Haupt!), kann es helfen, wenn du die Füsse des Plattenspieler ganz ausfährst. Achte dabei darauf, dass der Plattenspieler ausbalanciert steht. Eine Wasserwaagen-App fürs Smartphone kann hier helfen.

 

Entkopplung von Turntables


Über Nadeln und Pipettenfläschchen

Frische Nadeln sind für den Klang elementar wichtig. Ein guter Club sorgt dafür, dass die Systeme immer im tadellosen Zustand sind. Falls die Nadeln nicht sauber klingen, kann ein Stylus-Cleaner helfen. Er löst den festgebackenen Schmutz an der Nadel ab und kann ihr somit zu frischem Klang verhelfen.

Auch bei neuen Nadeln kann sich mal Staub fangen. Die beste Lösung: ein Pipettenfläschchen mit Wasser. Damit kannst du einfach ein paar Tropfen vor die Nadel geben und der Wasserfilm zieht den Staub weg.

Pipetten Fläschen


Das richtige System

Die Frage nach dem richtigen System ist nicht abschliessend zu beantworten. Ob Concorde oder Headshell, sphärisch oder elliptisch – viele DJs haben hier ihren eigenen Geschmack und ihre eigene Meinung.

Der Techno-Club Standard unter den Concorde Systemen ist das Ortofon Nightclub MK II. Es besitzt eine hohe Ausgangsspannung (also liefert Lautstärke) und bildet mit dem elliptischen Stylus den Klang sehr Detailgetreu ab. Allerdings sind die Ersatz-Nadeln mit 53 CHF recht teuer.

Der Club Standard unter den Headshell-Cartridge Systemen ist das Shure M447. Die sphärische Nadel bildet zwar weniger Details ab, aber genau das lässt das System “wärmer” und “voller” klingen.

Auf Resident Advisor findest du einen lesenswerten Artikel über die Thematik.  Im Endeffekt rate ich Dir selbst auszuprobieren und Dich nicht auf das Label “Club Standard” zu verlassen. Die Produkte sind eben nur “Standard” und stellen meist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange dar.

Egal welchen Tonabnehmer Du benutzt – in jedem Fall sollte das Auflagegewicht richtig eingestellt sein. Die Richtwerte geben die Hersteller an. Vermeide unbedingt weniger Auflagegewicht als empfohlen, da sonst die Nadel in der Rille hin und her schlackert und die Vinyl schneller abgenutzt wird.

 

Ortofon Nightclub MK II vs Shure M447
Ortofon Nightclub MK II vs Shure M447

Plattentasche

Für Dich als Vinyl DJ ist die Plattentasche das wichtigste Gepäckstück. Mein aktueller Favorit: Die Chateau de Vinyl von Airbag Craftworks. Das Modell ist ein sogenannter „50/50 Bag“, da es von einem Reisverschluss in der Mitte geteilt wird. Du kannst die Tasche also in der Hälfte teilen.

Warum das? Stell dir vor Du kommst im Club an, zippst die eine Hälfte ab und hast dadurch 2 Fächer, in denen du deine Platten sortieren kannst. Mit richtig viel Platz.

Für den Flow ist es mir echt wichtig, dass ich die Platte schnell finde, die ich als nächstes spielen will. Wenn ein normaler DJ-Trolley vollgepackt ist, sind die einzelnen Scheiben richtig zusammengepresst und kleben förmlich aneinander. Mit einer 50/50 Tasche hast Du dieses Problem nicht mehr.

 

Mehr Infos über die Tasche findest du in diesem Testbericht auf meinem Blog.

 

Chateau Vinyl 50/50 Bag
Chateau Vinyl 50/50 Bag

Das wars auch schon! Hast du noch nen Tip auf Lager? Dann schreib ihn doch in die Kommentare! Danke 🙂 !


Dieser Gastbeitrag wurde von Georg Stuby verfasst. Der DJ, Produzent und Tontechniker schreibt unter anderem auch für Amazona.de und berichtet auf seinem Blog  über das Produzieren von analogem Techno. Er ist Resident bei Naturklang und eben.

www.facebook.com/georgstuby

www.soundcloud.com/georgstuby

Georg Stuby

 

Photocredits Beitragsbild: Sören Funk

1 Kommentar

  1. 1. Vergesst eure Bürste nicht…
    (Die billige Carbonbürste für den Club, die gute Ziegenhaar mit Holz für zu Hause ;))
    Egal ob Club, Open air oder an staubigen Plätzen, dreckige Platten klingen einfach nicht so schön wie eine saubere. Zudem kann zu viel Staub & Dreck dafür sorgen das dir der gesamte Tonarm Richtung mitte abrauscht.

    2. Nehmt immer zusätzlich euer eigenes System mit…
    Nichts ist schlimmer als sich auf ein schönes Vinyl Set zu freuen und beim ersten Übergang merkst du schon das, dass vorhandene System im club hinüber ist. Sicher ist sicher, und hat mir schon einige male den Arsch gerettet 😉

    3. Benutzt die Innensleeves richtig…
    Ich bin auch gerne faul und tu meine Platten mit der öffnen nach oben in die Tasche. Erfahrungsgemäß kommt aber weniger Staub und Schmutz zwischen Platte und Sleeve wenn ihr den Innensleeve seitlich zeigen in die Außenhülle steckt was zu weniger Kratzern führt

    4. Ergänzend zum Auflagegewicht:
    Achtet auf die Antiskating Einstellung am Tonarm.
    Platten sprangen und ich dachte schon sie wären verkratzt und Kaputt.
    Lediglich hatte nur irgendjemand am Antiskating Regler gedreht.
    (Faustregel: Antiskating = Auflagegewicht). Einmal eingestellt lief die platte wieder problemlos.

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