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Der Zürcher Produzent und DJ Idealist veröffentlicht im Juni seine neuste Scheibe «Inverted I» auf seinem Imprint Idealistmusic. UBWG präsentiert exklusiv die Premiere von «Interlude».

Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung gehört Idealist zu den erfahreneren Zürcher Produzenten und DJs. Im Juni erscheint seine neuste EP «Inverted I» auf seinem eigenen Imprint Idealistmusic. Unsere Beweggründe präsentiert exklusiv die Premiere von «Interlude». Zudem haben wir die Möglichkeit genutzt, Idealist ein paar Fragen zu seinem neusten Release und seiner Produktionsart zu stellen.

Inverted I auf deejay.de



Seit 2012 betreibst du Idealistmusic, auf welchem auch deine neuste Scheibe «Inverted I» erscheint. In sieben Jahren ist es erst das 10. Release auf deinem Imprint. Was sind die Gründe dafür?

Idealist: Seit Dezember 2012 betreibe ich Idealistmusic und dazu seit 2014 auch noch das Sublabel Details Series, welches heute 3 Releases hat. Beide sind Sololabels und etwa dreiviertel des Outputs stammt von mir. Inspiriert sind die Labels von Künstlern wie Omar S oder Schatrax, welche in der DIY Tradition ihre Labels im Eigenverlag betreiben. Die Various Artist Releases und die EP von Thomas Wood haben sich eher zufällig ergeben. Ich unterstütze gerne talentierte Newcomer, weil ich weiss, wie schwierig es ist, wenn man nicht aus einem Szenenumfeld kommt.


«Auf Vinyl ist es meiner Meinung sogar heute noch möglich, dass sich Musik ohne bekannte Namen, Netzwerke, Promo, sondern nur der Musik wegen, durchsetzt.»


Ein weiteres Merkmal deines Labels ist, dass es sich jeweils um Vinyl Only Veröffentlichungen handelt. Kannst Du uns erklären, weshalb du dies so handhabst?

Idealist: Das hat viele Gründe. Darauf bin ich schon mehrmals angesprochen worden und es fällt mir nie leicht das kurz zusammenzufassen. Zuvorderst steht sicher meine Liebe zu Vinyl. Ich habe in den 90er Jahren als Teenager angefangen damit aufzulegen. Erst seit ca. zwei Jahren nutze ich auch digitale Formate und CDJs. So war es mir natürlich wichtig, meine Musik auch auf Vinyl zu pressen. Auch wirkt die Vinylproduktion wie ein Filter. Als ich mein Label gestartet habe, hatte ich schon zehn Jahre lang Musik produziert. Hätte ich ein Digitallabel gestartet, was damals dem Trend entsprach, hätte möglicherweise gar niemand etwas davon mitbekommen – es wäre in der Masse der digitalen Veröffentlichungen untergegangen. Auf Vinyl ist es meiner Meinung sogar heute noch möglich, dass sich Musik ohne bekannte Namen, Netzwerke, Promo, sondern nur der Musik wegen, durchsetzt. Das habe ich beispielsweise bei der Details Series festgestellt, wo ich von dem einen Release gegen die 2000 Kopien verkaufen konnte. Dazu kam, dass es mir schlicht auch zu aufwändig war, von Anfang an beide Formate zu bedienen. Erst später habe ich Überlegungen angestellt, auch in die digitale „Welt“ einzusteigen. Aber irgendwie finde ich es toll, den DJs, welche Platten auflegen oder sammeln, etwas exklusives geben zu können und somit die Vinyl-Kultur zu supporten. Auch die Plattenläden, welche ja auch lokale und physische Treffpunkte für die Musikszene sind, profitieren davon. Wer die Musik konsumieren will, kann das über die diversen Plattformen und Streaming-Dienste im Netz tun.

Der oben erwähnte „Vinyl-Filter“ hat natürlich auch seine Schattenseiten, weil die Produktion und der Vertrieb mit nicht unerheblichen Kosten und somit einem finanziellen Risiko für ein Label verbunden sind. Was wie für ein Label oder das jeweilige Release besser funktioniert, muss aber letztendlich jeder selber herausfinden – für mich stimmt es bisher so.


Inverted I ist die 10. Veröffentlichung auf Idealistmusic.
Inverted I ist die 10. Veröffentlichung auf Idealistmusic.

Wie ist deine neuste EP entstanden? Bist du im Studio auch eher mit analogen Geräten unterwegs, als mit Plugins und VSTs?

Idealist: Meine Musik entsteht meistens aus einer Mischung aus Hard- und Software, wobei die Sounds selbst ihren Ursprung eher in der Hardware-Welt haben. Ich benutze auch gerne Kombinationen von digital und analog erzeugten Klängen. Ich liebe zum Beispiel mit analogen Filtern und EQs bearbeitete Wavetables oder FM-Synthese.

Und wie ist das bei deinen live gespielten Gigs?

Idealist: Herzstück meiner Livesets ist in der Regel Ableton Live mit einem Controller, kombiniert mit externer Hardware wie Delay-Effekte, Synths und Drum-Computer. Bei der Vorbereitung der Sets ist zentral, dass ich die einzelnen Spuren so vorbereite, dass ich sie auch wirklich live performen bzw. in die Sounds eingreifen kann. Manchmal setze ich am Ende der Kette auch den analogen DJ-Mixer von E&S ein, welcher mit seinen Filtern dem Sound noch ein analoges Finish verleiht.


«Erfreulicherweise ist jetzt aber ein deutlich frischer Wind spürbar und es sieht fast so aus, dass eine Gegenbewegung aus der eher alternativen Szene wächst.»


Als letzte Frage möchten wir deine Meinung zu Zürich und seine Clublandschaft hören. Wie beurteilst du das momentane Geschehen in der Limmatstadt?

Idealist: Ich bin nicht mehr so oft in den Clubs unterwegs, wie noch vor paar Jahren und kenne nicht mehr alle Protagonisten und Trends der jüngeren Generation. Vor ein paar Jahren hatte ich zeitweise das Gefühl, dass sich (nicht nur in Zürich) in vielen Clubs die eher kommerzielleren Teile der elektronischen Musik durchgesetzt haben und es für das, was ich als Underground bezeichnen würde, immer weniger Platz gab. Erfreulicherweise ist jetzt aber ein deutlich frischer Wind spürbar und es sieht fast so aus, dass eine Gegenbewegung aus der eher alternativen Szene wächst und auch die Plattenkultur hat wieder zugenommen. Kleinere nichtkommerzielle Clubs, neue Plattenläden wie Sihl Records und Festivals wie das Rhizom sind wichtig für unsere Stadt. Die Menschen wollen sich zum Glück noch immer physisch treffen und gemeinsam eine Nacht zu authentischer Musik durchtanzen.

Vielen Dank!


Titelbild: Idealist by Press

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