Das Berliner Eventlabel Guesthouse Berlin, das seit rund zwei Jahren Partys in Berlin und der Schweiz organisiert, orientiert sich neu. Mit einem hauseigenen Release rücken die Macher die Musik mehr in den Vordergrund – und Labelkopf Tashi Luís präsentiert seine Künste im Produzieren dabei gleich selbst.
In der Schweiz aufgewachsen und nach Berlin ausgewandert, hat sich Luís ein genaues Bild gemacht, wie sich das musikalische Geschehen in den beiden Nachbarsländern unterscheidet. Dass die Stadt an der Spree dabei auch Einfluss auf seine Leidenschaft, die elektronische Musik, genommen hat, hört man im neusten Release klar heraus.
Mit Nomadie präsentieren Tashi Luís und Lorenz Masé das Resultat ihrer Kollaboration. Ein melodiöses Werk mit orientalischem Charakter, was auf die Wurzeln von Masé zurückzuführen sein dürfte, der seinerseits einen engen Bezug zur türkischen Musik hat. Strings geben dem Track eine gewisse Tiefe, was durch das Zusammenspiel mit bulgarischem Gesang dennoch die nötige Abwechslung bringt. Lee Jokes dämpft mit seinem Remix die Dominanz der Strings und nimmt dem Track damit einen Teil seiner Melancholie. Das Werk scheint dadurch etwas treibender und wirkt schneller. Vanita geht in ihrer Version nochmals einen Schritt weiter und setzt die Elemente gezielt so ein, dass ihr Remix von Nomadie düster wirkt. Mit dem Einsatz von Perkussionselementen und einem speziellen Arrangement rundet die Schweizerin den ersten Release von Guesthouse Berlin mit einem soliden Clubtrack ab.
Unser Fazit: Das Debüt von Guesthouse Berlin lässt sich absolut sehen. Drei Werke, von denen jedes den Charakter seines Machers und seiner Macherin zum Ausdruck bringt. Melancholisch, verspielt und düster. Wir sind gespannt, was uns in Zukunft erwartet und wünschen unseren Freunden von Guesthouse Berlin viel Erfolg.