Juli Lee verfolgt ihre ganz eigene Auffassung von elektronischer Musik – und das ist auch gut so, denn diese Eigenwilligkeit verleiht dem Sound der DJ und Produzentin seinen Reiz. Diese Woche steuert die Künstlerin 20 Tracks zur UBWG Playlist-Serie bei – und sie hat uns einige Fragen beantwortet. Viel Spass!
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Was war Dein ‘Best Buy’ in en vergangenen Monaten?
Ich hab kürzlich Silicone Soul wiederentdeckt und bestimmt an die zehn Tracks von ihnen gekauft.
Deine Inspirationsquelle ist…?
…oft sehr random und überrascht mich selbst.
Eine Frage, welche Dich als Künstlerin gerade bewegt?
Das verdammte Lowend in meinem Bedroom Studio einigermassen in den Griff zu bekommen, ohne dabei meine Nachbarn überzustrapazieren.
Was gibt es für Dich für Möglichkeiten, mit Kunst Diskussionen anzuregen – anders gefragt, verfolgst Du mit Deinem Schaffen diese Absicht?
Das klingt vielleicht etwas pathetisch, aber ich möchte Teil der Räume sein, die ein Klima schaffen, welches Diskussion überhaupt erst wieder möglich macht. Die Polarisierung zieht sich durch alle Lebensbereiche und Musik vereint – und zwar ausschließlich. Nicht wie beim Sport, bei dem zwar Gemeinschaft entsteht durch die Fanschaft für die selbe Mannschaft, man aber gegen das andere Team und dessen Fans ist. Bei Musik geht das nicht. Man kann nicht gegen jemanden Musik konsumieren nur ‘mit’. Das ermöglicht Annäherung. Ausserdem studiere ich noch in einem kleinen Pensum Soziologie weil ich glaube, dass Kunst, Kultur und Gesellschaft untrennbar verwoben sind. Vielleicht forsche ich mal im Bereich Nachtleben und Elektronische Musik. Wer weiss, ich hab da viele Ideen, aber das sprengt den Rahmen hier wahrscheinlich.
‘Reacht to the stars’ – wo bist Du in 5 Jahren?
Ich bin dankbar dafür, absolut keine Ahnung zu haben, wo ich in 5 Jahren sein werde. Ich habe sowieso gerade das Gefühl, dass ich grundsätzlich in die richtige Richtung laufe, ohne wirklich zu wissen, wo es hingeht – aber die einzelnen Schritte fühlen sich gut an.
Worum geht es in Deinen Sets?
Um vieles – aber ich suche auch immer wieder nach einem Sound, von dem ich glaube, dass er gemeinsame Berührungsfläche schaffen kann – einen ‘Common Ground’. Ein Sound der auf irgendeine Art zugänglich ist, ohne abgedroschene Schemas zu sehr zu bedienen. Ein Sound, der den Fokus auf das Verbindende und nicht das Trennende legt. Das klingt sehr abstrakt, aber ich finde es gibt Sound-Momente die einen ganzen Raum zusammenschweissen, in welchem alles Eins wird. Ich rede hier nicht primär von einzelnen Tracks, eher geht es um den richtigen Track im richtigen Moment, in der richtigen Abfolge. Und das interessiert mich – was es ist, dass dieser magische Moment entsteht und inwiefern die Musik ihren Teil dazu beisteuert. Ich rede bei den magischen Momenten auch nicht zwingend von denen, bei welchen alle Hände in der Luft sind. Das kann viel subtiler sein. Ausserdem übe ich mich auch immer wieder darin, mich selber nicht allzu ernst zu nehmen.
Vielen Dank Julia!
Bilder & Infos im Beitrag: zvg. Juli Lee