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Die Clubsaison steuert langsam, aber sicher auf die Sommerpause zu, Open-Airs und Daytimers spriessen aus allen Ecken und den Pollen-Allergiker*innen unter uns läuft die Nase – es ist also mal wieder Zeit für einen Podcast, nicht? Diese Woche mit Frischling Yves Wiegand alias Yarbit.

Seit 2017 ist die elektronische Technokultur in Zürich UNESCO Weltkulturerbe (BAK). Zudem bietet die Limmatstadt eine der höchsten Clubdichten in Europa an – ohne Chäs, ist so. Das wir also den internationalen, tonangebenden Metropolen der elektronischen Musik das Wasser reichen können, ist keine angeheiterte Stammtisch-Angeberei, sondern Tatsache. Zürichs Nachtleben ist ein eingespieltes Perpetuum mobile, mit vielen Galionsfiguren und stadtbekannten Residents.

Umso schöner ist es also, wenn auf den Line-Ups der hiesigen Clubs vermehrt jüngere und aufstrebende DJ’s zu erblicken sind. Einer davon ist Yves Wiegand alias Yarbit. Sein erster Gig an einer namhaften Adresse datiert sich erst auf knapp über ein Jahr zurück. An seiner Fingerfertigkeit an den Decks ändert diese Tatsache allerdings wenig. Glaubt ihr uns nicht? Bitteschön:

Yarbit auf Soundcloud


Wir haben mit Yves bei dem einen oder anderen Whisky & Amaretto Sour über dieses und jenes rund um die hiesige elektronische Nachtkultur und seine Person geplaudert.

Als Jungspund im Nachtleben sollten Deine Erinnerungen an die ersten wegweisenden Schritten zum Yarbit von heute noch sehr präsent sein – wo fing Deine musikalische Reise in diesen Kreisen an?

Vor Corona-Zeiten war ich öfters mal im damaligen Space Monki. Ich war jung (jünger als heute sicher) und angefressen. Dann kam die Pandemie, wo wir (natürlich mit den Regeln des Bundes konform) anfingen, kleinere Events in unserem Studio zu schmeissen. Dies machte ein wenig die Runde und als ich dann später öfters auch mal in die Büxe, den Supi oder ins Hive ging, lernte ich mehr und mehr Veranstalter*innen und Taktangeber*innen in diesen Kreisen kennen. Dario La Mazza hat mir letztendlich – nach meinen Schreinerarbeiten im Umbau des Bagatelle Clubs – den ersten Gig an der Langstrasse 93 verschafft.

Nun ist ein Jahr vergangen, vieles ist passiert – im Weltgeschehen sowie auch im Nachtleben – wie siehst Du Deiner eigenen Entwicklung entgegen?

Mein musikalischer Wandel fühlt sich für mich persönlich doch immens an. Ich nehme bis heute noch jedes Set von mir auf, hör es mir mehrmals an und versuche meine Schlüsse daraus zu ziehen, wo und wie ich was besser machen kann. Selbstreflexion steht bei mir hoch im Kurs, nur so kann ich meinen Wandel in die für mich passende Richtung vorantreiben. Zudem nehme ich mir jeden Ratschlag, den mir die routinierteren DJ’s und Veranstalter*innen mitgeben, zu Herzen. Ich sehe dies auch überhaupt nicht als selbstverständlich, ich bin unheimlich dankbar für all diese Möglichkeiten und Anregungen, die mir angeboten werden!

Selbstreflexion steht bei mir hoch im Kurs, nur so kann ich meinen Wandel in die für mich passende Richtung vorantreiben.

Yves Wiegand alias Yarbit
Ganz sachlich gesehen, ist ein DJ ja hier, um eine Dienstleistung abzuliefern. Wer einfach auftaucht und sein Ding durchzieht, ohne Rücksicht auf das Line-Up oder die Stimmung des Publikums zu nehmen, um seine Gage abzukassieren, hat das Handwerk nicht verstanden. Wie stehst Du zu dieser Aussage?

Absolut. Nebst dem Diggen von Tracks (was wahrscheinlich den Grossteil ausmacht), der Selektion und den damit im Anschluss verbundenen Übergängen, sind die Faktoren wie Set-Time und wer vor oder nach einem spielt, essenziell – meiner Meinung nach zumindest sicher. Auch hier bin ich weiterhin Lehrling und sauge Erfahrungen und Inputs auf, wo ich nur kann.

Ein gelungener Abend/Event besteht ja aus mehreren Erfolgsfaktoren. Selbstredend trägt ein diverses Publikum mit einem gesunden Vibe einen grossen Anteil dazu bei. Wie siehst du die Wichtigkeit des Bookings?

Mit diesem Faktor steht und fällt eine gute Veranstaltung. Musikalisch gesehen, sollte ein Abend einer Geschichte ähneln, mit Höhen und Tiefen, aber abgestimmt aufeinander. Dies kann genau so auch auf ein Set heruntergebrochen werden. Auch da muss es mal wieder eine kurzes «Tief» geben, um das nächste «Brett» – wenn man das so sagen kann – schön reinzubringen. Unterm Strich ist ein gutes Booking eines der wichtigsten Standbeine eines gelungenen Abends.

Auch da muss es mal wieder eine kurzes «Tief» geben, um das nächste «Brett» schön reinzubringen.

Yves Wiegand alias Yarbit über das musikalische Geschichtenerzählen
Wie stehst du zu B2B’s?

Mit der richtigen Person, wenn es matcht – und auch vorher bereits miteinander abseits eines Dancefloors ein wenig rumprobiert wurde – kann das gut funktionieren. Ansonsten bin ich da eher noch vorsichtig und suche vor allem vorab den Kontakt, um die Stimmigkeit abzuschätzen. Wenn aber ein B2B, welches harmoniert, mal richtig in Fahrt kommt, gibt es diesen schönen Moment, wo man sich eigentlich gegenseitig nur noch seine Perlen zeigen möchte und alles um sich herum ein wenig vergisst.

Über die Frage, wohin sich unsere Szene musikalisch weiterentwickelt, wird weiterhin gemutmasst. Von Techno, zu Trance, zu House, zu Downtempo, zu Rominimal & Breakbeats – Trends kommen und gehen. Die einen oder anderen munkeln, dass Drum n’ Bass oder Jungle in 10 Jahren den Weg zurück in die Clubs finden. Was glaubst Du?

Puuh… schwer zu sagen. Ich denke nicht, dass sich das Genre im Allgemeinen in den nächsten Jahren allzu drastisch verändern wird. Aber wer kann das schon wissen, die Zeit wird es zeigen.

Wir danken Yves für den kleinen Schwatz und das wirklich gelungene Set.

Im Interview für UBWG: Patrick Suter


Quellen: Yves Wiegand

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